Im Liga-Alltag coacht Pavel Gross (55) das Team des HC Sparta Prag. Nun unterstützt er den tschechischen Trainerstab bei der Heim-Weltmeisterschaft.
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Radim Rulik, der Head Coach der tschechischen Nationalmannschaft, hat seinen Trainerstab vor der Heim-WM erweitert. Neben seinen Co-Trainern Jiri Kalous, Tomas Plekanec und Marek Zidlicky sowie Torwarttrainer Ondrej Pavelec berief er kurzfristig auch U20-Nationaltrainer Patrik Augusta und den Coach von Sparta Prag, Pavel Gross, in sein Aufgebot. Beide Experten sollen Rulik in der Vorbereitung auf die WM-Spiele helfen, indem sie zuvor die jeweiligen Gegner beobachten.
Als Ex-Trainer der tschechischen U20-Auswahl stand Rulik mit seinem Nachfolger in ständigem Kontakt, so dass die rückwirkende Unterstützung von Ex-DEL-Angreifer Augusta nicht unerwartet kommt. Mit der Einbeziehung von Gross in seinen Stab hat Rulik indes überrascht. Wie er verriet, habe er Gross schon früher darauf angesprochen, ob er Interesse an dem kurzzeitigen WM-Engagement habe – „und zwar deshalb, weil ich weiß, dass Pavel ein akribischer Trainer ist und er eine sehr ähnliche Sicht auf das heutige Eishockey hat wie wir sie haben“, begründete Rulik.
Nach dem dramatischen Ausscheiden des Hauptstadtclubs im Playoff-Halbfinale der Extraliga gegen den späteren Champion aus Trinec – Sparta verspielte dabei eine 3:0-Serienführung – habe er Gross zunächst in Ruhe gelassen, um die Enttäuschung zu verarbeiten. Umso größer sei seine Freude jetzt, dass der ehemalige Cheftrainer Wolfsburgs und Mannheims zugesagt habe, so Rulik. „Die Kanadier werden bei der WM auch über ein breites Personal verfügen, das sie in ähnlicher Weise nutzen. Ich sage nicht, dass wir sie kopieren werden, aber wir wollen uns möglichst nach allen Seiten absichern.“ Augusta und Gross nehmen ihre Arbeit bereits bei den Czech Hockey Games auf, bei denen der WM-Gastgeber ab dem heutigen Donnerstag in Brünn auf Finnland, Schweden und die Schweiz trifft.
Lothar Martin