Moritz Seider (23) von den Detroit Red Wings fehlt dem deutschen Nationalteam bei der diesjährigen A-Weltmeisterschaft in Tschechien.
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Das deutsche Eishockey-Nationalteam muss bei der bevorstehenden A-Weltmeisterschaft in Tschechien (10. bis 26. Mai) auf Star-Verteidiger Moritz Seider (Detroit Red Wings/NHL) verzichten. Dies teilte der DEB am Freitagnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wolfsburg mit. „Das Risko war einfach zu groß, dass man alle Eventualitäten versichern hätte können. Es bleibt immer ein gewisses Restrisiko“, kommentierte Christian Künast die Personalie Seider, der nach Aussage des DEB-Sportdirektors betont habe, „dass er auch in diesem Jahr gerne für die Nationalmannschaft auflaufen möchte“. Seiders Vertrag in Detroit ist jedoch ausgelaufen, der 23-Jährige steht als sogenannter Restricted Free Agent vor der Unterzeichnung eines hoch dotierten Langzeitkontrakts bei den Red Wings. Künast sprach von einer „Lebensentscheidung für einen Spieler in diesen jungen Jahren“ und zeigte Verständnis für Seiders Absage. Er gehe auch nicht davon aus, dass Seider innerhalb der kommenden „sieben bis zehn Tage“ seinen neuen Vertrag unterschreibe und damit doch noch zur WM-Option werden könnte.
Ein anderer in Nordamerika aktiver Defender wird der deutschen Mannschaft in Tschechien dagegen zur Verfügung stehen: Wie der DEB am Freitag ebenfalls vermeldete, hat Maksymilian Szuber die Freigabe der Arizona Coyotes erhalten. Der 21-Jährige soll am Sonntagabend zum Team stoßen. Szuber debütierte Anfang April für die Coyotes in der NHL, kam allerdings primär im Trikot der Tucson Roadrunners in der AHL zum Einsatz (29 Scorer-Punkte in 72 Matches). Durch das Erstrundenaus der Roadrunners in den Playoffs kann der ehemalige Münchener nun seine zweite A-Weltmeisterschaft bestreiten. „Er war letztes Jahr ein sehr wichtiger Bestandteil unserer WM-Mannschaft und wird es auch dieses Jahr wieder sein“, freute sich Künast.
Bereits seit Mittwoch bei der DEB-Auswahl sind unterdessen mit den NHL-Profis Philipp Grubauer (Seattle Kraken), JJ Peterka (Buffalo Sabres) und Nico Sturm (San Jose Sharks) drei andere Verstärkungen aus Nordamerika. „Es macht großen Spaß hier zu sein – insbesondere, weil hinter mir eine frustrierende Saison im Club liegt“, sagte Sturm, der mit dem deutschen Team am 10. Mai gegen die stark besetzte Slowakei in die Weltmeisterschaft startet. „Wir wollen am nächsten Freitag optimal vorbereitet sein und haben jetzt noch zwei Spiele vor uns, die wir sehr ernst nehmen und in denen wir an unserem System in allen Zonen arbeiten werden“, ergänzte der Zwei-Wege-Angreifer mit Blick auf den Turnier-Auftakt und die beiden abschließenden Vorbereitungsmatches gegen Frankreich am Samstag (14 Uhr) in Wolfsburg sowie am Montag (19.30 Uhr; beide Partien live und kostenlos bei MagentaSport) in Weißwasser.
Am Montagabend kann Harold Kreis dann auch erstmals auf die fünf Spieler von DEL-Champion Eisbären Berlin setzen, die am Sonntag zur Mannschaft stoßen. „Alle Spieler haben nochmal die Möglichkeit, das umzusetzen, was wir intensiv in den letzten Tagen trainiert haben. Die Franzosen arbeiten mit einem aggressiven Forechecking. Insofern ist es für uns wichtig, in unserer Struktur zu bleiben und unser Spiel zu spielen“, schaute der Bundestrainer voraus auf die letzten beiden Testspiele. Von Weißwasser aus reist das DEB-Team direkt weiter nach Ostrava, den Spielort der WM-Gruppe B. Aktuell umfasst der deutsche Kader 29 Akteure, bei der Weltmeisterschaft selbst dürfen maximal 25 Spieler registriert werden.