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Samstag, 25. Mai 2024

Zweites Halbfinalspiel in Prag Dank Genoni, Fiala und Siegtorschütze Andrighetto: Schweiz folgt Tschechien mit 3:2-Shootout-Sieg über Kanada ins WM-Finale

Schweizer Jubelkreis um Kapitän Roman Josi nach dem Halbfinalsieg über Kanada.
Foto: IMAGO / Bildbyran

Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft hat nach der DEB-Auswahl auch den Titelverteidiger aus Kanada auf ihrem Weg ins WM-Finale 2024 aus dem Weg geräumt. Am Samstagabend setzten sich die Eidgenossen vor gut 11.000 Zuschuern in Prag mit 3:2 nach Penalty-Schießen gegen die Ahornblätter durch. Der Spielverlauf erinnerte zunächst aus Schweizer Sicht sehr an das Viertelfinale gegen Deutschland: Eine verdiente 2:0-Führung nach 20 Minuten und danach ruhte man sich auf dieser zu sehr aus. Deshalb kamen lange indisponierte Kanadier Schritt für Schritt zurück ins Spiel – und im Gegensatz zur DEB-Auswahl im Schlussdrittel auch zum späten Ausgleich. Doch den Sieg feierten am Ende dennoch die Jungs von Trainer Patrick Fischer, die im Shootout die besseren Nerven bewiesen.

Zum Spiel: Nachdem Brandon Tanev seinen Unterzahlalleingang liegen ließ, schlugen die Schweizer erstmals zu. Kevin Fiala vollendete das Powerplay der Eidgenossen mit einem Hammer von der blauen Linie, der genau im Torwinkel einschlug. Und auch das dritte Überzahlspiel des Abends münzten die „Eisgenossen“ in einen Treffer um: Diesmal fälschte Nino Niederreiter einen Schlagschuss von Roman Josi unhaltbar ab. Das 2:0 für die Schweiz ging nach 20 Minuten auch deshalb in Ordnung, weil Kanada aus den eigenen Chancen anfangs kein Kapital schlagen konnte.

Die Schweiz profitierte auch im zweiten Drittel davon, dass die Kanadier Strafen nahmen und hundertprozentige Chancen ausließen. So verhielt sich Dawson Mercer bei einem Zwei-auf-null-Unterzahlkonter mit Brandon Hagel zu eigensinnig und vergab die großartige Gelegenheit auf den Anschlusstreffer. Und gerade in einer Phase, in der die kanadischen Offensivspieler besonders ungenau agierten, fiel dann doch der 1:2-Anschlusstreffer. Brandon Tanev arbeitete den Puck mit Hilfe des Schweizer Verteidigers Andrea Glauser über die Linie. So auch der Spielstand nach 40 Minuten, die Kanadier waren nun zumindest etwas besser im Spiel, auch weil die Schweizer sie vermehrt agieren ließen.

Das Schlussdrittel begann mit zwei vergebenen Großchancen von Brandon Hagel und John Tavares. Und Leonardo Genoni behielt auch in der Folge stets den Überblick gegen nun zumeist drückend überlegene Kanadier, die am Ende der Partie 44 Torschüsse verzeichnet hatten. Mit Mann und Maus verteidigten die Schweizer ihren Kasten und hatten dabei mehr als einmal das Glück des Tüchtigen. In den letzten fünf Spielminuten nahm der Druck der Ahornblätter enorme Ausmaße an. Und nach einer verunglückten Klärungsaktion und der folgenden Strafe wegen Spielverzögerung war Kapitän John Tavares 127 Sekunden vor Spielende zur Stelle und stellte auf 2:2. Der Angreifer der Toronto Maple Leafs überwand Genoni schlitzohrig aus spitzem Winkel und schickte das Spiel so in die Overtime. Bei einer Schlussbilanz von 20:4 zugunsten der Kanadier im Schlussabschnitt ging der Ausgleichstreffer auch mehr als in Ordnung.

Die folgende Verlängerung wurde nur selten wie geplant mit drei gegen drei Spielern absolviert, weil zunächst die Kanadier und später auch die Eidgenossen in Überzahl agieren durften. Beide Teams wussten das nicht zu nutzen. Die beste Chance der Overtime vergab Dylan Cozens per Unterzahlkonter. Und so musste das zweite Halbfinale von Prag im Shootout entschieden werden. Und in diesem legte zwar Megatalent Connor Bedard für die Kanadier vor, doch alle seine Teamkollegen fanden in Genoni ihren Meister. Auf Seiten der Schweizer glich zunächst Fiala aus und Sven Andrighetto schoss die Eidgenossen letztlich ins Finale am Sonntagabend gegen Tschechien (20:20 Uhr, live bei ProSieben und Sportdeutschland.TV). Bereits am Nachmittag kämpfen die Turnierfavoriten Schweden und Kanada um Bronze (15:20 Uhr, ebenfalls live bei ProSieben und Sportdeutschland.TV).

Sebastian Groß

Das Spiel im Stenogramm (1 Einträge)

 

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Notizen

  • gestern
  • Philipp Grubauer (24 Saves) und Seattle verloren am Mittwoch gegen Minnesota mit 0:4. Die Wild erzielten drei Tore in den ersten 4:29 Minuten. Der Österreicher Marco Rossi verletzte sich, als er von einem Schuss getroffen wurde und konnte nach 6:29 Minuten nicht weiterspielen.
  • vor 2 Tagen
  • Stürmer Parker Tuomie (Köln) und Verteidiger Nicholas B. Jensen (Bremerhaven) wurden nach einer Auseinandersetzung im Nachgang von Playoff-Spiel 2 am Dienstag (die Haie gewannen mit 5:2 und führen die Serie mit 2:0 an) jeweils mit einer Geldstrafe belegt.
  • vor 2 Tagen
  • Der 20-jährige Stürmer Wladislav Kronhardt verlässt die Füchse Duisburg (Oberliga Nord). In 44 Spielen blieb er punktlos.
  • vor 3 Tagen
  • Wie die NHL am Dienstag mitteilte, wird die Global Series im November dieses Jahres nach Stockholm zurückkehren. Am 14. und 16. November werden die Pittsburgh Penguins und die Nashville Predators zwei reguläre Saisonspiele gegeneinander in der Avicii Arena austragen.
  • vor 3 Tagen
  • Die PENNY DEL hatte nach dem ersten Viertelfinale am Sonntag zwischen Bremerhaven und Köln ein Ermittlungsverfahren gegen Phillip Bruggisser wegen eines Stockschlags eingeleitet. Der Disziplinarausschuss belegte den Pinguins-Verteidiger nun mit einer Geldstrafe und sah von einer Sperre ab.
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