Einiges zu feiern gab es in den letzten Wochen für den SC Riesersee und seine Fans.
Foto: Peter Volk
Noch vor wenigen Wochen, ungefähr um die Adventszeit, sah die Welt im Werdenfelser Land noch ganz anders aus. Eine Mannschaft mit vielen Verletzten schaffte es nicht, Konstanz in ihre Leistung und vor allem ihre Ergebnisse zu bringen. Am 22. Dezember noch stand man auf Rang zehn in der Tabelle der Oberliga Süd und wusste nicht so Recht, wo die Reise hingeht. Doch spult man bis zum heutigen Tage vor sieht man ein anderes Bild: Nach mittlerweile acht Siegen in Serie steht die Mannschaft des SC Riessersee auf Rang fünf und mit beiden Beinen voll im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation.
Hinter den praktisch uneinhohlbaren Top vier bestehend aus Bietigheim, Heilbronn, Deggendorf und Memmingen liegt das Team von Hunor Marton sogar in der Pole Position, einen der zwei noch zu vergebenden, direkten Achtelfinal-Plätze zu sichern. Doch woher kommt der Aufschwung der letzten Wochen? Zum einen natürlich an der Rückkehr verletzter Stammspieler wie Routinier Lubor Dibelka. Nach siebenwöchiger Pause kehrte er am 20. Dezember ins Lineup des SCR zurück. Seitdem punktete Dibelka in elf von zwölf Partien, zehn davon gewannen die Blau-Weißen. Am Freitagabend beim überzeugenden 8:5-Erfolg über den viertplatzierten Memmingen verbuchte er ein Tor und vier Assists. Dazu tragen sich auch Robin Soudek oder die beiden Imports TJ Fergus und Bair Gendunov regelmäßig in die Scorer-Liste ein. Die Marton-Schützlinge sind auf bestem Wege, eine anfangs schwierig erscheinende Hauptrunde nun mehr als versöhnlich abzuschließen – wenn die aktuelle Form im letzten Saisonviertel bestätigt werden kann.
Wäre der SCR nicht auf einer derartigen Erfolgswelle, dann wären aktuell wohl die Höchstadt Alligators das Team der Stunde. Erst vor kurzem unterstrich Coach Morgan Persson im Gespräch mit Eishockey NEWS den Anspruch der Mannschaft aus dem Aischgrund, einen Top-Sechs-Platz zu ergattern. Der HEC untermauerte diesen Anspruch erst am Freitagabend einmal mehr mit einem hart erkämptftem Auswärtssieg nach Overtime beim direkten Tabellennachbarn Tölzer Löwen.
„Wir waren am Anfang etwas unsicher, aber haben uns dann gefangen und sind besser geworden“, sagte Persson nach dem Spiel über den Beginn der Partie. Ein Spiegelbild der Saison seiner Mannschaft: Anfangs – auch bedingt durch das Fehlen einer eigenen Eisfläche aufgrund des Eishallenumbaus – haperte es noch beim HEC. Doch seit nun schon mehreren Wochen kletterten die Alligators Stück für Stück in der Tabelle nach oben und stehen nun – mit elf Siegen aus den vergangenen 16 Partien im übrigen völlig zurecht – auf Rang sieben in der Tabelle, punktgleich mit den Tölzer Löwen auf sechs und mit noch zwei Spielen in der Hinterhand. Die Möglichkeit also, in Kürze auch die „Buam“ hinter sich zu lassen und in die angepeilte Top Sechs zu springen.
Michael Wutz