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Montag, 27. Januar 2025

Aufreger des Spieltags Das aberkannte Tor in Nürnberg: Das sagen Ustorf, die beiden Trainer – und die Sichtweise der Liga

War am Sonntag mächtig sauer auf die Schiedsrichter: Nürnbergs Sportdirektor Stefan Ustorf.
Foto: City-Press

Es war die Szene des Spieltags in der PENNY DEL: Gut eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene erzielte Jeremy McKenna das vermeintliche 2:1 für die Nürnberg Ice Tigers gegen Mannheim, nachdem es zwischen Will Graber und Keeper Arno Tiefensee zu leichtem Kontakt gekommen war. Nach Tor-Entscheidung auf dem Eis nahmen die Referees unter den Augen von DEL-Schiedsrichter-Beobachter Gerhard Müller nach erstaunlich kurzem Video-Check ihre Entscheidung wieder zurück.

„Dieses Tor nicht zu geben, das grenzt ja schon fast an Betrug. Das war eine indiskutable Schiedsrichter-Leistung“, redete sich Stefan Ustorf bei MagentaSport nach der Partie in Rage. „Es ist eine Frechheit, zu versuchen, das Spiel so zu kontrollieren und solche Entscheidungen zu treffen“, schimpfte der 51-Jährige, der mit der Spielleitung insgesamt nicht einverstanden gewesen war: „Während des Spiels waren die Entscheidungen für beide Mannschaften katastrophal.“ Zudem erklärte er, dass die Referees Martin Frano und Achim Moosberger „nicht in unsere Liga gehören“.

Auch Adler-Coach Dallas Eakins äußerte sich auf Nachfrage zur entscheidenden Szene, blieb aber diplomatisch und sagte, dass er die Aktion als Mannheimer Coach als Behinderung, als Nürnberger Coach aber als Tor sehen würde. Reklamiert hatten die Adler nach dem Gegentor nicht. Ice-Tigers-Coach Mitch O’Keefe nannte derweil den wohl entscheidenden Punkt, warum der Treffer hätte zählen müssen: „Es heißt, dass wenn man die Entscheidung auf dem Eis ändern will, es schlüssige Klarheit geben muss. Aber er (Graber; d. Red.) zieht vor das Tor, der Goalie rutscht auf die andere Seite, wohin soll er dann gehen? Er hat noch einen Schläger in den Füßen und verliert ein wenig das Gleichgewicht“, beschrieb O’Keefe eine Szene, wie es sie in jedem DEL-Spiel mehrfach gibt. „Es ist hart, so eine Entscheidung zu treffen, aber so war es.“

Ustorf derweil war auch einige Minuten nach seinen ersten Aussagen noch in Fahrt: „Wenn ich 100 Situationen vergleiche in unserer Liga, ist es 100-mal ein Tor“, meinte er und konnte ebenfalls nicht nachvollziehen, warum es nach Blick auf die Video-Bilder eine Änderung auf „kein Tor“ geben konnte. Dass ihm nun wohl eine empfindliche Strafe seitens der Liga droht, die öffentliche Schiedsrichterkritik nicht duldet, nimmt Ustorf hin: „Es ist zwar Quatsch, sich jetzt noch darüber aufzuregen, sage ich ganz ehrlich. Aber irgendwann platzt dir halt mal der Kragen. Heute gab es die schlechteste Schiedsrichter-Leistung, an die ich mich erinnern kann. Ich weiß, dass das Geld kostet, aber irgendwann ist es auch mal genug.“

Die DEL selbst hatte am Sonntagabend eine ganz andere Sicht auf die Dinge. Man habe sich die Szene angeguckt, erklärte die Liga auf Nachfrage. Die Schiedsrichter hätten völlig richtig und regelkonform entschieden.

Joachim Meyer/Torsten Weiß


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Notizen

  • vor 19 Stunden
  • Die Krefeld Pinguine haben Torhüter Ole Blumenkamp unter Vertrag genommen. Der 18-Jährige komplettiert das Torhüter-Trio um Felix Bick und Julius Schulte. Blumenkamp stand zuletzt für den Iserlohner EC in der DNL im Tor und absolvierte zudem Kurzeinsätze in der Oberliga Nord für den Herner EV.
  • vor 20 Stunden
  • Der EV Landshut hat Torhüter Johannes Kurrer (19) und Stürmer Maximilian Oswald (19) für seinen Profikader lizenziert.
  • gestern
  • Eeli Parviainen und Matthias Nemec werden auch in der kommenden Saison als Assistenten hinter der Bank der Ravensburg Towerstars stehen und Cheftrainer Bo Subr unterstützen. Das gab der DEL2-Club am Donnerstag bekannt.
  • gestern
  • Statt Karriereende: Reto Schüpping wechselt zum TEV Miesbach in die Bayernliga. Der Angreifer, welcher in der kommenden Woche 30 Jahre alt wird, spielte die vergangenen beiden Jahre für die Tölzer Löwen in der Oberliga Süd, nachdem er zuvor neun Jahre in der Oberliga Nord aktiv war
  • vor 3 Tagen
  • Nach einer Saison bei den Kassel Huskies in der DEL2 (44 Spiele, elf Tore, 16 Vorlagen) wechselt Brandon Cutler zu Manchester Storm in die britische EIHL. Dort trifft er auf die letztjährigen DEL2-Stürmer Gary Haden (Weißwasser) und Brady Gilmour (Freiburg).
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