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Freitag, 4. April 2025

Legende von Sparta Prag: Führte Dresden einst in die 2. Bundesliga: Trauer um Ex-Eislöwen-Trainer Jiri Kochta

Jiri Kochta
Foto: City-Press

Die tschechische Eishockey-Gemeinde, insbesondere aber der Traditionsverein Sparta Prag, trauert: Am Donnerstag ist die Club-Legende der Hauptstädter, Jiri Kochta, nach langer und schwerer Krankheit verstorben. Kochta wurde 78 Jahre alt. „Der gesamte Verein ist zutiefst betrübt über dieses Geschehnis und drückt der Familie und den Angehörigen dieser Club-Ikone sein aufrichtiges Beileid aus“, heißt es auf der Webseite des HC Sparta Prag. Kochta spielte von 1968 bis 1979 als Stürmer im Trikot von Sparta, sein Zusammenspiel mit Jan „Gusta“ Havel war überaus sehenswert. Drei Spielzeiten lang war Kochta der Kapitän der Prager. Zuvor spielte er im Armeesportverein Dukla Jihlava, mit dem er zwei Meistertitel (1967, 1968) gewann. In der tschechoslowakischen Liga bestritt er insgesamt 458 Spiele und schoss 191 Tore.

Zu seiner aktiven Zeit gehörte Kochta zu den herausragendsten Akteuren des tschechoslowakischen Eishockeys und spielte beständig in der Nationalmannschaft des Landes. Bei den Olympischen Spielen 1968 holte er mit dem Team die Silbermedaille und 1972 den Weltmeistertitel. Zudem erkämpfte er die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1972 und weitere fünf Medaillen bei Weltmeisterschaften (3x Silber, 2x Bronze). Kochta bestritt insgesamt 148 Länderspiele und erzielte dabei 56 Tore. Im Jahr 2010 wurde er in die Hall of Fame des tschechischen Eishockeys aufgenommen.

Vor der Saison 1979/80 erhielt Kochta die Erlaubnis, seine Karriere im kapitalistischen Ausland fortsetzen zu können. Er spielte für den EV Landshut und wurde zum besten Ausländer der Bundesliga gekürt. Aufgrund der positiven Erfahrungen in Deutschland wollte man den Vertrag mit ihm verlängern, doch der tschechoslowakische Eishockeyverband war damit nicht einverstanden. Als Begründung für seine Ablehnung erklärte der Verband, Kochta habe nichts für die Nationalmannschaft geleistet. Dies war der Hauptgrund, dass Kochta 1982 aus der Tschechoslowakei emigrierte.

In Deutschland spielte Jiri Kochta noch bis 1986, unter anderem drei Jahre als Spielertrainer beim EC Hedos München. Damit war seine Trainerkarriere vorgezeichnet, die er in der Saison 1986/87 beim italienischen Club HC Merano begann. Danach war er mit einer Ausnahme – 1993/94 im schweizerischen Biel – jahrelang Head Coach in Deutschland. Er trainierte den Mannheimer ERC in der Bundesliga, die Füchse Sachsen und die Revier Löwen Oberhausen in der DEL, sowie die Zweitligaclubs in Füssen und Heilbronn. 2002 führte Kochtas Weg nach Dresden, wo er das Amt des Cheftrainers der Eislöwen übernahm. In 256 Meisterschaftsspielen stand er hinter der Bande der Blau-Weißen. Der zweifelsohne größte Erfolg war der Gewinn der Playoff-Serie gegen die Hannover Indians im April 2005 – vor 20 Jahren – die den erstmaligen Aufstieg in die damals noch 2. Eishockey-Bundesliga bedeutete. Gleich im ersten Zweitligajahr erreichten die Eislöwen unter Kochta das Playoff-Halbfinale. Anfang 2007 beendete Kochta seine Trainerkarriere. Ehre seinem Andenken.

Lothar Martin


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Notizen

  • vor 14 Stunden
  • Eeli Parviainen und Matthias Nemec werden auch in der kommenden Saison als Assistenten hinter der Bank der Ravensburg Towerstars stehen und Cheftrainer Bo Subr unterstützen. Das gab der DEL2-Club am Donnerstag bekannt.
  • vor 19 Stunden
  • Statt Karriereende: Reto Schüpping wechselt zum TEV Miesbach in die Bayernliga. Der Angreifer, welcher in der kommenden Woche 30 Jahre alt wird, spielte die vergangenen beiden Jahre für die Tölzer Löwen in der Oberliga Süd, nachdem er zuvor neun Jahre in der Oberliga Nord aktiv war
  • gestern
  • Nach einer Saison bei den Kassel Huskies in der DEL2 (44 Spiele, elf Tore, 16 Vorlagen) wechselt Brandon Cutler zu Manchester Storm in die britische EIHL. Dort trifft er auf die letztjährigen DEL2-Stürmer Gary Haden (Weißwasser) und Brady Gilmour (Freiburg).
  • vor 2 Tagen
  • Förderlizenz für Verteidiger Colin Schlenker: Der Nachwuchsnationalspieler (19) von den Adler Mannheim ist auch für Oberligist Stuttgart Rebels spielberechtigt.
  • vor 3 Tagen
  • Namhafter Vorbereitungsgast bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven (PENNY DEL): Neben Nachwuchs-Angreifer Philipp Kaschewski sowie den Crimmitschauern Alexander Vladelchtchikov und Nikolas Biggins mischte beim ersten Teamtraining auch Ex-Nationalstürmer Philip Gogulla (zuletzt Düsseldorfer EG) mit.
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