Leo Pföderl und sechs weitere Spieler der Eisbären Berlin stoßen zum DEB-Kader für die finale WM-Vorbereitungsphase.
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Der Deutsche Eishockey-Bund hat den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die vierte und finale Vorbereitungsphase auf die Weltmeisterschaft in Dänemark und Schweden, die am 9. Mai startet, bekanntgegeben. Wie erwartet und zum Teil bereits bekannt stoßen einige namhafte Akteure zum Aufgebot. Aus Nordamerika sind ab sofort die beiden NHL-Spieler Moritz Seider (Detroit Red Wings) und Lukas Reichel (Chicago Blackhawks) sowie AHL-Verteidiger Maksymilian Szuber (Tucson Roadrunners) mit dabei. Dazu kommen vom deutschen Meister Eisbären Berlin die Verteidiger Korbinian Geibel, Eric Mik, Jonas Müller sowie die Stürmer Marcel Noebels, Leonhard Pföderl, Frederik Tiffels und Manuel Wiederer. Meistertrainer Serge Aubin wird außerdem zusammen mit dem kürzlich in Straubing verabschiedeten Rob Leask Co-Trainer von Harold Kreis sein. Dominik Kahun (Lausanne HC/Schweiz) und Justin Schütz von den Kölner Haien komplettieren den Kader, der insgesamt 26 Spieler – darunter drei Torhüter, neun Verteidiger und 14 Stürmer – umfasst.
Nicht mit dabei in der vierten Vorbereitungsphase und auch nicht bei der Weltmeisterschaft sind hingegen die Verteidiger Kai Wissmann (Eisbären Berlin) und Moritz Müller (Kölner Haie), die sich beide in den Playoffs der PENNY DEL verletzt haben. Wissmann habe ihn unmittelbar nach dessen Operation wegen eines Handbruchs kontaktiert, wobei klar geworden sei, dass der 28-Jährige für das Turnier ausfallen werde, berichtete Kreis am Mittwochnachmittag in einer digitalen Medienrunde. Zum an der Schulter verletzten Moritz Müller sagte der Bundestrainer dabei: „Er ist angeschlagen, und somit haben wir dann die Entscheidung getroffen, ihn bei dieser Weltmeisterschaft nicht zu nominieren." Wer Müllers Kapitänsamt sowie die Assistentenrollen übernimmt, werde in den kommenden Tagen entschieden.
Insgesamt elf Spieler wurden außerdem aus dem bisherigen Vorbereitungskader gestrichen. Bei diesen handelt es sich um Goalie Maximilian Franzreb (Mannheim), die Verteidiger Dominik Bittner (Schwenningen), Tobias Fohrler (Mannheim), Colin Ugbekile (Iserlohn) und Mario Zimmermann (Straubing) sowie die Angreifer Tim Brunnhuber (Straubing), Nico Krämmer (Bremerhaven), Philipp Krauß (Ingolstadt), Tobias Rieder, Luis Schinko und Filip Varejcka (alle München). Kreis sprach hinsichtlich der Kaderveränderungen von „wirklich schweren Entscheidungen". Sein Team habe sich im Laufe der bisherigen drei Vorbereitungsphasen „sehr gut entwickelt. Letztlich kommt es aber wirklich darauf an, wer in unseren Augen der geeignete Spieler für die Rolle ist, die wir haben. Und wir sind überzeugt, dass wir in dieser Zusammenstellung eine sehr, sehr starke Mannschaft nach Dänemark schicken."
Bei der Weltmeisterschaft dürfen insgesamt 22 Feldspieler sowie drei Goalies registriert werden. Um Platz für eventuelle Nachrücker aus Nordamerika wie zum Beispiel Tim Stützle zu schaffen, könnten aber auch noch weitere Lizenzen zunächst offengehalten werden. Kreis kündigte an, dass er am Montag mit drei Keepern, acht Defender sowie 14 Angreifern nach Dänemark reisen werde, ein Verteidiger soll vor dem Abflug also bereits gestrichen werden. Mit Blick auf Stützle sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Solange er noch spielt, respektieren wir das. Und dann schauen wir weiter, sollte er tatsächlich ausscheiden." Grundsätzlich sei der Austausch mit Stützles Club in den vergangenen Monaten jedoch „sehr positiv" gewesen. Stützles Ottawa Senators liegen in ihrer NHL-Playoff-Serie gegen Toronto aktuell mit 2:3 hinten, gewannen jedoch die jüngsten beiden Matches.
Das letzte deutsche WM-Testspiel gegen die US-Auswahl findet am Sonntag um 17 Uhr in Düsseldorf statt und wird live und kostenlos auf MagentaSport übertragen. Kreis erwartet dabei einen Gegner, der ein „sehr schnelles, technisch starkes Eishockey" spiele. „Für uns ist das eine unglaublich gute Messlatte für das, was uns grundsätzlich in allen Spielen der Weltmeisterschaft zu erwarten ist." Die US-Amerikaner reisen insbesondere im Angriff mit großen Namen wie Tage Thompson (Buffalo Sabres) oder Clayton Keller (Utah Hockey Club) und gelten als einer der Medaillenfavoriten beim WM-Turnier, bei dem die beiden Teams in der Gruppenphase erneut aufeinandertreffen werden.