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Samstag, 17. Mai 2025

Fünfter WM-Auftritt der DEB-Auswahl: Fehlstart, starkes Comeback und trotzdem keine Punkte für Deutschland beim 3:6 gegen die USA

Trotz eines starken Comebacks im zweiten Drittel konnten sich Maxi Kastner und die DEB-Auswahl nicht mit Punkten gegen die USA belohnen.
Foto: City-Press

Zwei Tage nach der deutlichen und verdienten Niederlage gegen die Schweiz wollte die deutsche Nationalmannschaft gegen die USA einiges besser machen. Nach einem kompletten Fehlstart in die Partie zeigte die DEB-Auswahl Moral und steigerte sich im zweiten Durchgang in allen Belangen, musste am Ende mit 3:6 dennoch das Eis als Verlierer verlassen. Das Ergebnis war allerdings deutlicher, als es die Leistung Deutschlands vor allem im zweiten und dritten Durchgang zeigte. 

Für das Duell mit den US-Boys vertraute Bundestrainer Harold Kreis auf die identischen Sturmreihen wie im Spiel gegen die Schweiz. Anders als noch vor zwei Tagen stand nun aber wieder Philipp Grubauer im Tor und Leon Hüttl im Lineup. Dieser bildete ein Verteidigerpaar mit Eric Mik, Maksymilian Szuber war siebter Verteidiger und Lukas Kälble stand nicht auf dem Eis.

Trotz aller Motivation, dass Spiel gegen die Schweiz vergessen zu machen, fand sich die DEB-Auswahl schon zur ersten Pause in einem tiefen Loch und einem 0:3-Rückstand hinterherlaufend. Eine frühe Strafe gegen Moritz Seider nutzte Tage Thompson mit einem platzierten Schuss in den Winkel zur 1:0-Führung für die USA, ehe überhaupt zwei Minuten Spielzeit vorbei waren. Frank Nazar (10.) und Drew O'Connor (15.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Die USA war die klar tonangebende Mannschaft, schnürte Deutschland phasenweise ein und kam auch zu weiteren, gefährlichen Abschlüssen – Grubauer konnte Schlimmeres gerade so verhindern.

Während die Hintermannschaft immer wieder ins Schwimmen geriet, ging auf deutscher Seite auch nach vorne nur sehr wenig. Die USA waren wie die Schweiz meist läuferisch überlegen und verteidigten die wenigen deutschen Angriffsversuche so, dass nie wirklich gefährliche Abschlüsse möglich waren. Justin Schütz und Tim Stützle hatten jeweils mit zwei Einzelaktionen die größten deutschen Chancen, scheiterten jedoch am letzten US-Defender beziehungsweise an Goalie Joey Daccord.

Dass die Kreis-Auswahl im zweiten Durchgang dann ein komplett anderes Gesicht zeigen würde – damit hätten wohl auch die optimistischsten der zahlreichen deutschen Fans in der Jyske Bank Boxen  nicht gerechnet. Doch einfach alles lief auf einmal anders: Die USA konnte sich nun kaum noch in der deutschen Defensivzone festsetzen. Stattdessen stand die deutsche Verteidigung sicher und auch im Angriff funktionierte plötzlich viel mehr als zuvor. Beim Pfostenschuss von Dominik Kahun (22.) hatten viele Fans den ersten Torschrei schon auf den Lippen.
 

Das Spiel im Stenogramm: (1 Einträge)

 

In der 29. Minute war es dann aber soweit: Eric Mik – der Amerikaner hätte ihn wohl als „unlikely Hero“ bezeichnet – nutzte eine Unachtsamkeit der US-Defensive, schloss aus kurzer Distanz in Torjäger-Manier zum 1:0 ins kurze Eck ab und bejubelte so sein ersten Länderpieltor überhaupt. Nur sechs Minuten später kam die Scheibe bei einem Angriff zu Jonas Müller, der aus dem Rückraum auf den perfekten Moment wartete und ebenso eiskalt in den Winkel abschloss. Das Comeback endgültig komplettieren konnte die DEB-Auswahl dann nur 48 Sekunden später, als Wojciech Stachowiak die Scheibe mit dem Körper ins Tor abfälschte und die Halle in ein deutsches Tollhaus verwandelte –schon hatte man sich wieder aus dem anfangs tiefen Loch befreit.

Doppelte Hiobsbotschaft dann zum Start in den Schlussabschnitt: Nach nicht einmal zwei Minuten musste Grubauer wohl mit Vermutung auf eine Verletzung ausgewechselt werden. Sein Vertreter Mathias Niederberger musste auch gleich den ersten Puck aus dem Netz holen, weil nach Kniecheck von Patrick Hager die USA im Powerplay durch Connor Garland wieder in Führung ging. Immerhin: Grubauer kam kurz darauf zurück und konnte seinen Platz im Tor wieder einnehmen. Die deutsche Mannschaft zeigte aber dennoch weiter das Gesicht aus dem zweiten Drittel, mit einer engagierten Leistung hinten wie vorne.

In den Schlussminuten machten es die US-Amerikaner gut: Sie intensivierten ihre Angriffsbemühungen wieder und hielten die deutsche Mannschaft somit weitestgehend vom Tor fern und nahmen zudem wichtige Zeit von der Uhr. Einen Abstimmungsfehler der deutschen Defensive nutzten sie dann zum letztlich vorentscheidenden 5:3 – Logan Cooley konnte am langen Pfosten völlig frei einschießen. Damit war die Messe gelesen. Deutschland kam mit gezogenem Torhüter einem vierten Treffer zweimal zwar ganz nahe, musste dann aber noch den sechsten US-Treffer durch Clayton Keller ins leere Tor hinnehmen.

Zwei Spiele verbleiben für die DEB-Auswahl noch in der Gruppenphase. Das erste davon steigt am Montagnachmittag (16.20 Uhr, live bei ProSieben, MagentaSport und Sportdeutschland.TV) gegen Weltmeister Tschechien, der bisher all seine Spiele gewinnen konnte und nur beim Overtime-Sieg zum Turnierauftakt gegen die Schweiz einen Zähler liegen ließ. Dienstagabend (20.20 Uhr, ebenfalls live bei ProSieben, MagentaSport und Sportdeutschland.TV) beschließt die deutsche Mannschaft im Duell mit Gastgeber Dänemark die Gruppenphase für Gruppe B in Herning.

Michael Wutz


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Notizen

  • vor 10 Stunden
  • Der Herforder EV (Oberliga Nord) verlängert mit Defender Michael Schaaf. In der abgelaufenen Spielzeit verbuchte der 24-Jährige in 44 Einsätzen zwei Tore und fünf Vorlagen. Für den gebürtigen Kölner wird die kommende Saison die zweite in Ostwestfalen.
  • vor 2 Tagen
  • Für den Schweizer Kapitän Nico Hischier (26) ist die WM vorzeitig beendet. Der NHL-Angreifer hat sich beim 5:1-Erfolg über Deutschland am Donnerstag eine Muskelverletzung zugezogen, die nach Verbandsabgaben zwar nicht schwerwiegend ist, jedoch keine vollständige Genesung bis zum Turnierende zulässt.
  • vor 3 Tagen
  • Der EHC Red Bull München nimmt an drei Vorbereitungsturnieren teil: Lehner Cup (in Sursee und Zug, mit Bern und Zug), Red Bulls Salute (Zell am See, mit Rögle und Salzburg/Zug) und Warrior Cup (Kaufbeuren, mit Glasgow und Nürnberg/ESVK). Zudem testet der PENNY-DEL-Club gegen Graz (in Tölz).
  • vor 4 Tagen
  • Jan Suran verlässt die Eisbären Regensburg. Der 25-Jährige war die vergangenen zwei Spielzeiten Co-Trainer des DEL2-Clubs. Der Tscheche habe ein Angebot eines anderen Clubs angenommen, teilten die Eisbären mit.
  • vor 4 Tagen
  • Der ERC Ingolstadt stellt sich im Athletikbereich neu auf. Matthias Klein vom Therapiezentrum in Mailing arbeitet künftig als „Head of Performance“ für den Club aus der PENNY DEL. Kán Liebscher wird neuer Athletik-Trainer.
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