Jonas Müller (Mitte) und die Eisbären hatten es in der Vorsaison mit dem späteren CHL-Meister ZSC Lions zu tun - ein Duell im Grunddurchgang ist nicht möglich, da beide Teams in Topf eins gesetzt sind.
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Am Mittwoch-Spätnachmittag blickt Eishockey-Europa gespannt nach Stockholm. Um 17 Uhr beginnt dann in Schwedens Hauptstadt die Auslosung für die neue Saison in der Champions Hockey League. Auch die Eisbären Berlin, der ERC Ingolstadt und die Fischtown Pinguins Bremerhaven sind mit einer Kugel in den vier Töpfen (siehe Kasten) vertreten. Ein Live-Stream der Auslosung ist über die CHL-Webseite abrufbar.
Die Clubs der PENNY DEL haben in der Champions Hockey League über die Jahre viele gelungene Geschichten geschrieben: Die bayerisch-schottischen Highland-Games des ERC Ingolstadt beim Gastspiel des damaligen Braehead Clan waren eines der ersten Beispiele. Die stimmungsvollen Auswärtsfahrten der Fans der Augsburger Panther und der Straubing Tigers folgten exemplarisch. Auch sportlich bejubelten die deutschen Starter einige Erfolge, man denke an die Fischtown Pinguins im Vorjahr, die das schwedische Spitzenteam Skelleftea AIK in der zurückliegenden Saison mit 5:0 und 5:1 schlugen. Doch so richtig weit ging es für einen Club der PENNY DEL erst einmal: 2019 zog der EHC Red Bull München ins Endspiel ein.
Ob die Eisbären Berlin, der ERC Ingolstadt oder die Fischtown Pinguins in der neuen Saison daran anknüpfen können? Die Auslosung am Mittwoch ist ein erster Wegstein eines langen Weges ins Endspiel. Jedes Team erhält sechs Mannschaften als Gegner für den Grunddurchgang zugelost – jeweils zwei Mannschaften aus den drei Töpfen, in denen der Club nicht selbst gelistet ist. Ein paar reizvolle mögliche Duelle: Berlin könnte beispielsweise auf Sparta Prag um Pavel Gross treffen, Ingolstadt kann es mit seinem Ex-Trainer Kurt Kleinendorst (HC Bozen) zu tun bekommen und Bremerhaven mit Dominik Kahuns Lausanne HC. Duelle von Mannschaften aus der gleichen Heimatliga kann es im Grunddurchgang nicht geben.
Das Spielformat bleibt entsprechend gleich zum Vorjahr: Die Ergebnisse aller Spiele werden in einer Tabelle zusammengeführt – für einen Sieg gibt es drei Punkte bzw. zwei (nach Verlängerung oder Penaltyschießen), für eine Niederlage nur dann einen, wenn das Spiel über die reguläre Spielzeit hinausgeht. Die punktbesten 16 Mannschaften qualifizieren sich nach dem Grunddurchgang für die Playoffs und treten überkreuz der erreichten Platzierungen zum ersten K.o.-Duell an. Unentschieden sind in den Playoffs in einem Spiel möglich, aber nicht nach Addition von Hin- und Rückspiel. Nur das Finale kennt bereits nach einem Spiel den Sieger.
In der vorigen Saison haben die ZSC Lions (Schweiz) den CHL-Pokal geholt und damit den Genève-Servette HC beerbt. Zuvor hatten ausschließlich nordeuropäische Mannschaften gesiegt: Tappara Tampere (2023), Rögle BK (2022), Frölunda Göteborg (2016, 2017, 2019, 2020), JYP Jyväskylä (2018) und Lulea HF (2015). Berlin, Ingolstadt und Bremerhaven stünden nur zu gern in einem Jahr in dieser elitären Ruhmesliste.
Martin Wimösterer