Mika Zibanejad und Leo Carlsson feiern – ganz Schweden bejubelte am Donnerstagabend den Halbfinaleinzug durch einen 5:2-Sieg über Weltmeister Tschechien.
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Es wird 2025 einen neuen Eishockey-Weltmeister geben, so viel steht seit Donnerstagabend schon fest! WM-Gastgeber Schweden warf im Viertelfinale dank eines verdienten 5:2-Heimsiegs den Titelverteidiger aus Tschechien aus dem Wettbewerb. Die beiden Jungstars Leo Carlsson (20, Anaheim Ducks) und Lucas Raymond (23, Detroit Red Wings) erzielten je einen Doppelpack für die Schweden, die seit 2018 auf ihren nächsten WM-Triumph warten und nun weiter auf ein goldenes Wochenende in Stockholm hoffen dürfen.
Vor diesmal prächtiger WM-Kulisse in der Avicii Arena suchten beide Teams von Beginn an den Weg nach vorne – doch die klareren Chancen hatten die Hausherren. Als Tschechiens Superstar David Pastrnak in der Kühlbox saß, legte Schweden den ersten Treffer vor. Youngster Leo Carlsson (Anaheim Ducks) fälschte den Puck unhaltbar zum umjubelten 1:0 in die Maschen. Und es kam noch viel schlimmer für den Weltmeister im ersten Drittel: Detroits Lucas Raymond stellte bis zur ersten Pause mit einem Doppelschlag auf 3:0 für Schweden – er überwand Tschechiens Goalie Karel Vejmelka dabei jeweils aus der Distanz auf der Stockhandseite, spätestens beim 3:0 ließ er den NHL-Schlussmann der Utah Mammoth ziemlich alt aussehen. Nach 20 Minuten war der Arbeitstag für Vejmelka deshalb auch zu Ende und Daniel Vladar (Calgary Flames) kam in die Partie.
Der durfte sich zu Beginn des zweiten Drittels über das erste Tor des (noch) amtierenden Weltmeisters freuen: Oldie Roman Cervenka (39) brachte seine Farben bei doppelter Überzahl erstmals auf den Videowürfel. Doch Schweden hielt in dieser Phase, in der die Tschechen viel Druck ausübten, den Raum vor dem eigenen Gehäuse weitestgehend frei – und stellte in der 35. Minute den Drei-Tore-Vorsprung wieder her. Nach toller Vorarbeit von Mika Zibanejad war es erneut Carlsson, der auf 4:1 für den WM-Gastgeber stellte. Doch die Tschechen gaben nicht auf, der Titelverteidiger kam im Schlussdrittel erneut mit viel Schwung aus der Kabine. Verdienter Lohn war der 2:4-Anschlusstreffer durch Michael Spacek in der 49. Minute.
Doch auch der sollte die Tschechen nicht nachhaltig zurück in die Partie bringen, denn Filip Forsberg bestrafte das sehr frühe Herausnehmen von Torhüter Vladar knapp fünf Minuten vor Spielende mit einem Empty-Net-Tor zum 5:2. Während für den Titelverteidiger damit die WM 2025 bereits im Viertelfinale ein verfrühtes Ende nahm, blicken die Eishockeyfans in Schweden mit Vorfreude auf das Finalwochenende in Stockholm voraus und auf die Chance auf den ersten WM-Titel seit 2018, als Schweden in Kopenhagen zuletzt den Pott in die Höhe stemmte. Geleitet wurde diese mitreißende Viertelfinalpartie in Stockholm übrigens vom PENNY-DEL-Schiedsrichterduo Sean MacFarlane und André Schrader. In Herning setzte sich zeitgleich am Donnerstagabend völlig überraschend Co-Gastgeber Dänemark im Duell mit Rekordweltmeister Kanada durch.
Sebastian Groß