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Donnerstag, 22. Mai 2025

WM-Viertelfinale in Herning Dänemark gelingt Sensation: 2:1-Erfolg gegen Kanada beschert Co-Gastgeber erstes WM-Halbfinale der Geschichte

Die dänische Jubeltraube nach dem Sensationssieg gegen Rekordweltmeister Kanada.
Foto: IMAGO/GEPA pictures/Matic Klansek

Am Donnerstagabend fand das letzte WM-Spiel des diesjährigen Turniers in Herning statt – und der WM-Co-Gastgeber verabschiedete sich mit Pauken und Trompeten von seinen Heimfans, nicht aber aus dem Turnier: Der kleinen Eishockey-Nation Dänemark gelang die Sensation im Viertelfinale gegen den klaren Favoriten aus Kanada. Mit einem 2:1-Erfolg, den sich die Dänen in den Schlussminuten der Partie gegen die Star-Truppe um Sidney Crosby und Nathan MacKinnon nicht nur erkämpften, sondern auch verdienten, ziehen sie nun erstmals in der Geschichte des Verbandes in das Halbfinale einer A-WM ein. In Stockholm treffen sie am Samstag (18.20 Uhr) auf die Schweiz, während Schweden gegen die USA spielen muss (14.20 Uhr, beide Spiele live bei ProSieben, MagentaSport und Sportdeutschland.TV).

Im ersten Drittel war den Kanadiern die spielerische Überlegenheit deutlich anzusehen, in Tore konnten sie diese jedoch noch nicht ummünzen. Der Grund dafür waren zum einen die energische Teamleistung der Dänen, die den Kanadiern so lange wie möglich Paroli bieten wollten, und zum anderen ein erneut überragender Frederik Dichow im dänischen Tor. Dänemark kam selbst zwar nur zu sehr wenigen, dafür aber durchaus guten Torchancen.

Gleiches Spiel im zweiten Durchgang: Kanada zeigte weiter schnelles und präzises Kombinationsspiel, doch die Dänen warfen in die Waagschale, was sie nur konnten. Physis, Laufbereitschaft und der unbedingte Wille, es den Kanadiern so schwer wie möglich zu machen. All das belohnten die Fans in der ausverkauften Jyske Bank Boxen mit hoch verdientem Applaus. Dänemark erspielte sich zudem nun noch mehr eigene und vor allem gefährliche Torchancen. Mitte des Drittels erbebte die Halle gar zum Torschrei, den die Schiedsrichter aber schnell wieder verstummen ließen, weil Morten Poulsens Tor zum vermeintlichen 1:0 für den krassen Außenseiter ein Handpass vorausgegangen war. Mit einem Lattentreffer kurze Zeit später schrammten die Dänen sogar nochmals knapp an der Führung vorbei – so ging es torlos in den Schlussabschnitt.
 

Das Spiel im Stenogramm: (1 Einträge)

 


Die Dänen witterten nun eine Sensation und die Möglichkeit auf den ersten Halbfinaleinzug bei einer A-WM ihrer Historie. Phasenweise drückten sie den Rekordweltmeister in den ersten Minuten des Schlussdrittels in dessen eigene Zone. Doch dann zeigte die kanadische Mannschaft ihre geballte NHL-Qualität: Eine schnelle Kombination im Bereich des linken Bully-Kreises über Travis Konecny und Sidney Crosby schloss Travis Sanheim im Slot mit einer Direktabnahme zum 1:0 ab (46.). 

Geschockt wirkten die Dänen aber keineswegs: Sie spielten weiter mutig nach vorne, konnten hinten auf einen weiter starken Dichow vertrauen und sich schließlich für den harten Kampf belohnen: Mit sechstem Feldspieler auf dem Eis brachte Nikolaj Ehlers den Puck aus der Distanz Richtung Tor – an Freund und Feind vorbei flog die Scheibe zum viel umjubelten 1:1-Ausgleich ins Netz. Und damit nicht genug: 49 Sekunden vor Schluss bekam Nick Olesen die Scheibe vor dem Tor auf den Schläger, versenkte sie im Nachsetzen und mit viel Geduld erneut im Netz und verwandelte die Halle vollends in ein Tollhaus. Die restlichen Sekunden überstanden die Dänen trotz kanadischen Sturmlaufs unbeschadet – und haben somit nicht nur einen am Ende verdienten Sensationssieg eingefahren, sondern auch Geschichte für das dänische Eishockey geschrieben.

Michael Wutz

Die Halbfinalduelle am Samstag im Überblick: (1 Einträge)

 

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Notizen

  • vor 2 Tagen
  • Mehr als zwei Jahre nach seinem letzten Match für die New York Rangers hat Jaroslav Halak (40) seine aktive Laufbahn offiziell beendet. Der slowakische Keeper kam für Montréal, St. Louis, Washington, Boston, Vancouver sowie die beiden Teams aus New York auf insgesamt 620 NHL-Einsätze.
  • vor 2 Tagen
  • Hiobsbotschaft für den EC Bad Nauheim: Defender Christopher Fischer hat sich im Sommertraining verletzt und musste sich einem arthroskopischen Eingriff am linken Knie unterziehen. Der 37-Jährige fällt deshalb voraussichtlich zehn bis zwölf Wochen lang aus, dürfte den DEL2-Saisonstart also verpassen.
  • vor 3 Tagen
  • Das Trainerduo der Düsseldorfer EG ist komplett. Zukünftig wird Rob Armstrong neben Head Coach Rich Chernomaz als Co-Trainer hinter der Bande der DEG stehen. In der vergangenen Spielzeit war der Kanadier Skills Coach der Victoria Royals in der WHL.
  • vor 4 Tagen
  • Die Eispiraten Crimmitschau haben den Abgang ihres bisherigen Co-Trainers Sebastian Becker vermeldet. Der 34-Jährige, der den Posten in der vergangenen Saison einnahm, wird nicht mehr Teil des Coaching-Staffs beim DEL2-Club um Cheftrainer Jussi Tuores sein.
  • vor 4 Tagen
  • Mit Luis Scheibengraber, Lukas Gaus (beide 20) und Marcel Tabert (19) erhalten drei junge Stürmer von DEL2-Club EV Landshut eine Förderlizenz für die Erding Gladiators (Oberliga Süd).
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