IIHF-Präsident Luc Tardif war am Sonntag zunächst bei den Hall-of-Fame-Aufnahmen gefragt, und nur eine Stunde später bei der Abschluss-Pressekonferenz der WM 2025.
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Am letzten Tag der Eishockey-Weltmeisterschaft ist traditionell auch Zeit für ein Turnier-Resümee. Am Sonntagmittag in Stockholm gaben deshalb neben IIHF-Präsident Luc Tardif auch die Vizepräsidenten Petr Briza und Henrik Bach Nielsen sowie Marta Zawadzka und Anders Larsson vom Organisationskomitee Auskunft. Trotz des im Vergleich zur Vorjahres-WM in Tschechien deutlich geringeren Zuschauerzuspruchs und der vielen leeren Plätze in der Gruppenphase in beiden Arenen gaben sich die Verantwortlichen sowohl für den Hauptaustragungsort Stockholm als auch für den Co-Gastgeber Herning (Dänemark) zufrieden.
An beiden Standorten sei das ausgesprochene Ziel in Sachen Fanzuspruch (fast) erreicht worden. „Wir haben auf 300.000 Zuschauer hier in Stockholm in der Fan Zone und der Arena gehofft. Vor dem finalen Tag haben wir 272.000 erreicht. Wir werden unser Ziel also fast erreichen“, sagte Anders Larsson, Vorsitzender des Organisationskomitees in Stockholm, und weiter: „Wir werden also ein positives finanzielles Ergebnis erzielen für das schwedische Eishockey.“ Bach Nielsen, zuständig für den Austragungsort in Dänemark, zeigte sich natürlich erfreut über den Halbfinaleinzug der Dänen: „Das war die größte Überraschung des Turniers und wir waren am Tag nach dem Sieg über Kanada überall auf der Welt in den Medien.“ Zu den Zahlen in Herning sagte er: „Wir sind auf knapp 200.000 Zuschauer gekommen. Und bei den acht Spielen mit dänischer Beteiligung hatten wir 80.000 Fans. Damit sind wir sehr zufrieden.“
Enttäuschung wurde also nicht versprüht, obwohl die Zahlen im Vergleich mit der letztjährigen Rekord-WM in Tschechien klar abfallen. Damals hatten fast 800.000 Zuschauer die Spiele des Turniers in Ostrava und Prag verfolgt. „Es ist einfach schwer zu vergleichen. Immer, wenn du so einen Vergleich ziehst, siehst du eine Lücke. An erster Stelle steht, dass das Budget für die Weltmeisterschaften ausgeglichen wird. Und wie man sieht, schlafen die Organisatoren nun deutlich ruhiger“, meinte Tardif, angesprochen von Eishockey NEWS auf den Vergleich zu den Zuschauermassen im Vorjahr in Prag und Ostrava.
Auch die in Herning aufgetreten Probleme mit der Eisfläche und der Beleuchtung, speziell bei den Spielen der deutschen Mannschaft, hielt man klein. „Wir hatten ein Spiel mit einem Loch im Eis, das ist korrekt. Aber das wurde sehr schnell gelöst. Und in einem Spiel hatten wir für vier Minuten ein Problem mit der Beleuchtung, auch das ist korrekt. Das sind Dinge, die nicht hätten passieren sollen. Das wünscht man sich nicht. Aber es war nichts, was sich durch das ganze Turnier gezogen hätte“, sagte Bach Nielsen, Vorsitzender des Organisationskomitees für den Austragungsort in Dänemark.
Thematisiert wurde auch das Hin und Her der Endrunden-Teilnehmer zwischen Herning und Stockholm, das aufgrund des Heimrechts der Dänen dazu führte, dass die Kanadier trotz Platz eins nach der Gruppenphase von Stockholm nach Herning reisen mussten. Diese Reisestrapazen für die Viertelfinalteilnehmer aufgrund der Austragung in zwei Ländern werden in den den kommenden Jahren jedoch nicht mehr auftreten, da die anstehenden Turniere stets nur in einem einzigen Land ausgetragen werden (2026 Schweiz, 2027 Deutschland, 2028 Frankreich, 2029 Slowakei).
Sebastian Groß