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Freitag, 22. August 2025

Vorstände, Spenden, Morddrohungen Fan-Abend bei den neuen Eagles Essen-West: So geht es beim Regionalligisten nach Insolvenz der Moskitos weiter

Das neue Logo der Eagles Essen-West wurde kontrovers diskutiert.

Die neu gegründeten Eagles Essen-West haben in dieser Woche zu ihrem ersten Fanmeeting geladen. Der neue Verein hatte nicht von jedem seine Zustimmung bekommen, vor allem in den sozialen Netzwerken waren die Stimmen nicht nur kritisch, sondern ging auch einige Male über bloße Kritik hinaus. Am Fanabend am Dienstag hatten jene Kritiker die Möglichkeit, sich persönlich mit dem neuen Vorstand auseinanderzusetzen. „Kommt vorbei, stellt eure Fragen und sprecht direkt mit uns über das was euch bewegt“, hieß es in der Einladung. Die großen Kritiker kamen jedoch nicht. Hinterfragt wurde dennoch von den rund 80 erschienen Fans.

Der Vorsitzende Thomas Böttcher belegte zuerst noch einmal, warum die Moskitos Essen jetzt Geschichte sind. Dass es mit der Schuldenlast aus der Lohnsteueraußenprüfung 2015 bis 2020 nicht mehr weiter gehen würde, stellte Böttcher an einigen Beispielen klar. Von außen und von Stadtseite sei am Ende keine finanzielle Hilfe mehr zu erwarten gewesen. Zu viele Nachzahlungen aus der Zeit vor Böttchers Amtsantritt brachte die Prüfung auf den Tisch. Eine Insolvenz, welche vom ehemaligen Moskitos-Vorstand inzwischen beantragt wurde, sei damit unausweichlich gewesen. 

Viele lasteten dies in den vergangenen Wochen und Monaten auch Böttcher an. Der berichtete, er habe nach dem Aus der Moskitos auch Morddrohungen erhalten, die er bei der Polizei zur Anzeige bringen musste.

Es sollte am Fanabend dann aber um den neuen Verein Eagles Essen-West und dessen Zukunft gehen. Auch Björn Breuer, Präsident des Landesverbandes EHV NRW, war zu Gast und erklärte, wie die Eagles letztlich in der Regionalliga an den Start gehen konnten. Vor allem sei man unter Zeitdruck gewesen, damit in dieser Saison noch Eishockey in Essen gespielt werden konnte. 

Die städtischen Farben Blau und Gelb im neuen Auftritt des Vereins und der örtliche Bezug zu Essen-West kommt allgemein gut an. Das Logo selbst wurde hingegen stark kritisiert und kontrovers diskutiert. Als Grundlage für den neuen Verein habe ein bestehender Verein dienen müssen, dazu wurde der bestehende gemeinnützige Verein SHC Rockets verwendet. „Eine völlige Neugründung hätte einige Monate in Anspruch genommen“, berichtete Böttcher. Geschäftsführer Timo Struwe erklärte dazu, dass es sich aus rein gesetzlicher Vorgabe um einen neuen Verein handeln müsse, der keine Verbindung durch Namen, Logo oder Vereinsfarben zum geschlossenen Verein herstellt. 

Die neue Führungsriege wurde dann den anwesenden Fans vorgestellt. Neben Thomas Böttcher als 1. Vorsitzender wird David Goßen als 2.Vorsitzender fungieren, Julian Goßen übernimmt als Schatzmeister und Struwe wird Geschäftsführer. Auch die Personen, die im Vorstandsbeirat unter anderem für Herren, Nachwuchs, Marketing usw. verantwortlich sind, wurden benannt.

Konfrontiert wurde die Führungsriege mit der Nachfrage über den Verbleib der Spendengelder, die in Hauptsache über Betterplace abgewickelt wurden. Dort könne man sich sein Geld nun zurückbuchen lassen, da der Spendengrund nicht mehr vorhanden ist. Gleiches gelte für die Zahlung mit der Kreditkarte und PayPal, die auch Rückholmöglichkeiten anbieten.

Die Eagles starten also bei Null und haben für ihre erste Saison klare Ziele definiert. Es geht sportlich zunächst darum sich in der Regionalliga zu etablieren. Gelingen soll dies mit einem zukunftsorientierten Kader, indem neben einigen erfahrenen Führungsspielern auch Essener Eigengewächse und talentierte junge Spieler aus der Umgebung auflaufen sollen. Vor Kurzem haben die Eagles Stürmer Erik Keresztury (29) unter Vertrag genommen. Der gebürtige Kölner mit ungarischen Wurzeln wechselt vom Herner EV an den Westbahnhof. Verteidiger Maurice Becker (27) hatte zuletzt für die onesto Tigers Bayreuth ebenfalls in der Oberliga gespielt.

Einige Sponsoren sind auch dem neuem Verein treu geblieben. Dennoch gebe es hier eine große Baustelle, sagte Böttcher, der allerdings bereits neue  Unterstützung im Bereich Marketing gewinnen konnte. Den Standort Essen im Eishockey langfristig zu sichern und Stück für Stück weiter entwickeln hat man sich ganz oben auf die Agenda gesetzt. 

Dirk Unverferth


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Notizen

  • vor 10 Stunden
  • Colt Conrad, der schon die gesamte vergangene Saison verletzungsbedingt fehlte, wird Bremerhaven auch beim Saisonstart nicht zur Verfügung stehen. „Aber wir werden ihm die nötige Zeit geben, um komplett gesund zurückzukehren“, erklärte Pinguins-Sportdirektor Sebastian Furchner.
  • gestern
  • Die neue DEL2-Kommission für 2025/26 besteht aus Andreas Ortwein (Bad Nauheim, Vorsitzender), Dirk Rohrbach (Weißwasser, Stellvertreter), Peter Holmgren (Regensburg), Marcus Thaller (Rosenheim), Raphael Kapzan (Ravensburg),Jörg Buschmann (Crimmitschau) und Derek Dinger (Kassel).
  • vor 2 Tagen
  • Verteidiger Tobias Schmitz kehrt zurück zu Süd-Oberligist Bayreuth. Zuletzt für die TecArt Black Dragons Erfurt in der Nordstaffel aktiv, absolvierte der 28-Jährige bereits während der Saison 2020/21 34 Spiele für den damaligen DEL2-Club.
  • vor 3 Tagen
  • Matt Marcinew (31), der die Krefeld Pinguine (DEL2) nach eineinhalb Spielzeiten bekanntlich verlässt, hat mit den Nottingham Panthers in der EIHL einen neuen Club gefunden. In 48 Partien 2024/25 sammelte der Stürmer 26 Tore und 27 Vorlagen auf seinem Konto.
  • vor 3 Tagen
  • Connor Ingram kehrt nach fünf Monaten in den Kader der Utah Mammoth (NHL) zurück. Zuletzt war der Torhüter wegen mentaler Probleme unter der Obhut des Spielerhilfsprogramms der NHL und NHLPA.
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