Die Eislaufbahn im Planten un Blomen könnte von den Dimensionen ein Eishockeyspielfeld beherbergen, sagt Irmelin Otten, Präsidentin des des Hamburger Eis- und Rollsportverbands.
Foto: IMAGO/xim.gs
Hamburgs Eishockeyvereine und Hobbymannschaften sind in Aufruhr, seit Ende vergangener Woche die Eisbahn in Stellingen wegen Einsturzgefahr des Daches gesperrt wurde. Aktuell steht die Hansestadt nur noch mit zwei Eisflächen da: Der Halle in Farmsen und der Eislaufbahn im Planten un Blomen, eine in den kalten Monaten betriebene Fläche in der Anlage, die deutlich größere Dimensionen hat als ein Eishockeyfeld – aber in einem Teil ein Spielfeld von 30 x 60 Metern beherbergen könnte, wie Irmelin Otten, Präsidentin des Hamburger Eis- und Rollsportverbands am Sonntag auf Nachfrage von Eishockey NEWS erklärte.
Diese Fläche ist nur ein Teil der Möglichkeiten, die derzeit als Lösung für das Hallenproblem geprüft werden. Das Thema ist sehr hoch bei der Politik angesiedelt, man ist sich der Dramatik bewusst“, sagte sie und berichtete von konstruktiven Gesprächen am Samstag. Noch gebe es sogar einen Hoffnungsschimmer, dass es in Stellingen doch weitergehe, ein Gutachten dazu fehle noch.
Darüber hinaus werde eine mobile Eisfläche geprüft, Angebote würden derzeit eingeholt. Als Standort bringt sie das Areal in Stellingen ins Gespräch, eine weitläufige Sportstätte mit Tennis- und Fußballplätzen. Vorteil: Man könnte die vorhandene Infrastruktur dort nutzen. Ob diese Fläche dann überdacht wird (in Mainz beispielsweise wurde ein Zelt über die Fläche gebaut) stehe noch nicht fest: „Wir brauchen erst einmal Eis, aber mit Kraft bekommt man alles hin.“ Sie gab sich zuversichtlich, dass es eine Lösung für die betroffenen Vereine und Mannschaften geben wird. Alles hänge auch daran, wie schnell Angebote für Flächen eingingen.
Die Eisbahn in Stellingen ist einsturzgefährdet.
Denn es sind viele Vereine und Mannschaften aber auch Privatpersonen, die betroffen sind. Regionalligist HSV spielt dort, auch die Hamburg Sailors (Landesliga Nord) und der Altonaer Schlittschuhläufer-Verein (Verbandsliga Nord). Während man sich beim HSV auf Nachfrage noch nicht öffentlich äußern wollte, veröffentlichte der ASV ein Statement, dass hinter der eigenen Saison ein riesiges Fragezeichen stehe. „Mal wieder haben die Verantwortlichen zu lange gewartet um eine langfristige Lösung zu finden“, heißt es. „Hamburg darf nicht noch eine Eishalle verlieren.“
Auch Freizeitmannschaften, die Feuerwehr- und Polizeimannschaft sowie der Schulsport und der öffentliche Lauf sind betroffen. „Das ist die Basis für unsere Nachwuchsarbeit“, sagt Otten. „Und es ist auch wichtig, um das Thema Eislauf in der Bevölkerung zu halten.“ Schon vergangenes Jahr als der HSV die q.beyond arena übernahm (die Alexander-Otto Stiftung hatte die Halle aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiter betreiben können, Eishockey NEWS berichtete), daraus aber derzeit eine eishockeyferne Dreifeldhalle für u.a. Rollstuhlbasketball, Futsal und Handball sowie Schulsport macht (weil der Weiterbetrieb als Eishalle nicht finanzierbar war), war der Aufschrei groß. „Den Ausfall konnten wir noch kompensieren“, sagt Otten. „Aber einen zweiten können wir nicht verkraften.“
Michael Bauer