In Schach gehalten hat Marcel Pfänder mit seinem Deggendorfer SC die Heilbronner Falken.
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Nach drei Spieltagen in der Oberliga Süd stehen die Selber Wölfe als einziges Team ungeschlagen an der Tabellenspitze. Dahinter folgen die onesto Tigers Bayreuth – sicherlich etwas überraschend. Bittere Niederlagen gab es am Freitag für Memmingen und Heilbronn, die beide einen Vier-Tore-Rückstand fast noch aufholen konnten.
Wie schon gegen Stuttgart mussten die ECDC Memmingen Indians auch gegen die Passau Black Hawks Federn lassen und verloren mit 4:5. Die Dreiflüssestädter führten nach 28 Minuten mit vier Treffern. Erst der 1:4-Anschlusstreffer durch Felix Brassard leitete (fast) die Wende ein. 70 Sekunden vor dem Ende verkürzte Brett Ouderkirk noch auf 4:5, in den Schlusssekunden hatten die Hausherren sogar den Ausgleich auf dem Schläger. So aber nahmen die Habichte die drei Punkte mit nach Passau.
Mit dem identischen Ergebnis konnte der Deggendorfer SC aus Heilbronn heimfahren. Der Spielverlauf war ähnlich wie in Memmingen: Der DSC führte mit 4:0, in dieser Partie gelang den Falken allerdings der Ausgleich. Petr Stloukal verwertete einen von zwei Deggendorfer Schüssen im Schlussdrittel zum 5:4-Siegtreffer der Niederbayern. Eine deutliche 0:8-Abfuhr kassierte der EV Füssen bei den Stuttgart Rebels. Die Baden-Württemberger führten bereits im ersten Drittel mit 6:0, die Allgäuer blieben bis zum Ende ohne große Chance. Matthew Pistilli und Jayden Lammel trafen je zweimal, Torhüter Nick Vieregge durfte sich über ein Shutout freuen.
Als einziges Team der Liga bleiben die Selber Wölfe ohne Punktverlust. Ihr zweites Heimspiel nach dem DEL2-Abstieg gewannen die Franken mit 3:2 gegen die Lindau Islanders. Die Partie war hart umkämpft. Selb ging in Führung und konnte auch den 1:1-Ausgleich schnell wegstecken. Nach der 3:1-Führung für die Hausherren verkürzte Lindau nochmals auf 2:3. Der Ausgleich blieb den Bodenseestädtern allerdings verwehrt.
Auch im dritten Oberliga-Spiel blieben die Erding Gladiators sieg- und punktlos. Mit 3:5 mussten sich die Oberbayern gegen den SC Riessersee geschlagen geben. Dabei lagen die Hausherren trotz 0:1-Rückstand zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung, gerieten dann allerdings wieder ins Hintertreffen. Am Ende fehlten den Gladiators 82 Sekunden zum Punktgewinn, denn Anselm Gerg traf knapp eineinhalb Minuten vor Spielende zum 3:4-Siegtreffer.
Ein verrücktes Spiel sahen die 1.104 Zuschauer in Bayreuth beim Spiel der onesto Tigers gegen den EC Peiting. Nicht nur, dass die Tigers trotz zweifachen Rückstands mit 5:4 nach Shootout die Oberhand behielten. Kyle Bollers sorgte zudem mit einem „Michigan“-Move beim Penalty-Schießen für einen sehenswerten Höhepunkt. Der Kanadier brachte seine Farben außerdem mit einem Shorthander mit 1:0 in Führung. Peiting drehte die Partie im Mitteldrittel zunächst zweimal, denn den Franken gelang der zwischenzeitliche 2:2-Ausgleich. Kurios war insbesondere die Schlussminute: Beim Stand von 3:3 traf Alexander Barber zum vermeintlichen Siegtreffer 21 Sekunden vor dem Ende der Partie. Dann aber war es Lukas Gohlke, der fünf Sekunden vor Schluss den erneuten Peitinger Ausgleich erzielte. Im Penalty-Schießen war es der bereits genannte Bollers, der mit zwei Treffern maßgeblichen Anteil am Erfolg der onesto Tigers Bayreuth hatte.
Roland Rappel