Die Fischtown Pinguins Bremerhaven um Justin Büsing (links) und Ziga Jeglic wollen sich am Dienstag ihr CHL-Achtelfinalticket sichern.
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Einer ist durch, einer hat gute Karten, einer nur noch Außenseiterchancen – mit Blick auf das CHL-Achtelfinale ist bei den deutschen Clubs vor dem letzten Vorrundenspieltag am Dienstag und Mittwoch fast alles dabei. Nur komplett aus dem Rennen ist noch keiner der drei Teilnehmer aus der PENNY DEL. Das ist die gute Nachricht für die Eisbären Berlin nach dem 1:4 gegen Frölunda Göteborg, der vierten CHL-Niederlage in Serie. Gegen den Rekordsieger des Wettbewerbs hätten die verletzungsgeplagten Hauptstädter (Moritz Kretzschmar und Lennard Nieleck debütierten angesichts der Personalnot) einen Sahnetag benötigt, doch den ließen konzentrierte und druckvolle Schweden, die ihrer Favoritenrolle von Beginn an gerecht wurden, nicht zu. „Die Jungs haben alles gegeben. Mehr war nicht drin“, würdigte Eisbären-Coach Serge Aubin gleichwohl den Einsatz seines dezimierten Teams, das trotz der mageren Zwischenbilanz noch hoffen darf. Ein Sieg nach regulärer Spielzeit in Salzburg ist dabei Pflicht, Schützenhilfe in den anderen Hallen angesichts der Gegner der direkten Konkurrenz nicht utopisch.
Die Fischtown Pinguins Bremerhaven benötigen für das Weiterkommen dagegen keine Rechenspiele, sollten sie ihren Vorrundenabschluss gegen Storhamar Hockey in der regulären Spielzeit zu ihren Gunsten entscheiden. Vorsicht ist indes geboten, nachdem die Norweger zuletzt mit dem 2:1 bei Schwedens, allerdings mit vielen Juniorenspielern angetretenen, Vizemeister Brynäs IF bereits die zweite Mannschaft aus einer Top-Liga bezwangen (zuvor 4:2 gegen Sparta Prag).
Der ERC Ingolstadt feierte zuletzt einen 3:2-Erfolg in Bozen. Damit sind die Oberbayern das erste deutsche Team seit dem EHC Red Bull München vor acht Jahren, welches in der Vorrunde die Maximalausbeute aus der Fremde mitgenommen hat. Der Lohn für diese bemerkenswerte Bilanz ist die vorzeitige Achtelfinalqualifikation, welche die Ingolstädter unter anderem Titelverteidiger ZSC Lions, dem tschechischen Meister Kometa Brünn oder Bremerhaven-Gegner Luleå Voraus haben. Insgesamt streiten sich am letzten Spieltag sogar 15 Clubs um acht Plätze in der Runde der letzten 16. Noch bis zum Vorletzten aus Lausanne besteht eine (theoretische) Achtelfinalchance – so offen war das CHL-Rennen noch nie.
Stefan Wasmer