Kurz vor Schluss lag Selb in Passau noch mit 3:1 in Führung, dann kämpften sich die Black Hawks zurück und gewann in der Overtime.
Foto: Selber Wölfe / Pauline Manzke
Ein Abend, sieben Spiele – und Spannung fast überall. Während Tabellenführer Deggendorf als einziges Team des 23. Spieltags in der Oberliga-Süd ohne Zittern durchkam und in Peiting einen deutlichen 7:0-Auswärtssieg feierte, gingen gleich drei Partien in die Verlängerung. Dort behielten die Passau Black Hawks gegen Selb, die Tölzer Löwen gegen Heilbronn sowie die Stuttgart Rebels in Erding das bessere Ende für sich. Für die größte Überraschung sorgte jedoch Höchstadt, das favorisierte Memminger mit 2:1 bezwang. Ein wahres Tor-Feuerwerk brannte außerdem Füssen ab: Nach einem 0:3-Rückstand drehte der EVF mit einem Viererpack von Bauer Neudecker die Partie gegen Riessersee noch in ein 5:4. Lindau feierte in Bayreuth einen 4:2-Auswärtserfolg.
Nach der Trennung von Trainer John Sicinski erwischte Peiting alles andere als einen idealen Neuanfang. Niklas Pill traf doppelt innerhalb weniger Minuten, insgesamt dreimal, und legte früh den Grundstein für Deggendorfs Kantersieg. Zwar tauchten die Gastgeber hin und wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, scheiterten aber an Präzision und Konsequenz. Deggendorf hingegen blieb gnadenlos effizient, erhöhte im zweiten Drittel auf 6:0 und legte im Schlussabschnitt noch einen Treffer nach.
Topspiel-Atmosphäre, hohes Tempo: Die Partie zwischen den Tölzer Löwen und den Heilbronner Falken hielt, was sie versprach. Nach einem 2:1 zur ersten Pause legte Topi Piipponen für Tölz nach, doch Heilbronn fightete sich zurück – 3:3. Christoph Fischhaber brachte die Löwen erneut nach vorne, Luis Ludin glich in Überzahl zum 4:4 aus. Erst Alex Grossrubatscher entschied das Spiel in der Verlängerung zugunsten der Löwen.
Die Alligators starteten mutig, gingen früh durch Anton Seewald in Überzahl in Führung und hielten auch defensiv stark dagegen. Zwar gelang Tyler Spurgeon Mitte des Spiels der Memminger Ausgleich, doch Tyler Gron traf im dritten Drittel zum 2:1 – ein Vorsprung, den Höchstadt mit großem Einsatz verteidigte. Unterzahlphasen nahmen zudem den Indians am Ende die Angriffswucht.
25 Minuten lang sah alles nach einem klaren Sieg für den SC Riessersee in Füssen aus – 0:3. Doch dann begann die Show von Bauer Neudecker, der das Spiel im Alleingang drehte, per Hattrick ausglich und später auch das 4:4 markierte. Im Powerplay sorgte Simon Boyko schließlich für den EVF-Sieg.
In einem ausgeglichenen Spiel, in dem zunächst die Passau Black Hawks nach elf Minuten in Überzahl das 1:0 markierten, die Selber Wölfe ihrerseits eine zahlenmäßige Überlegenheit zum Ausgleich nutzten, verpassten es lange beide Teams, ihr jeweiligen Druckphasen erfolgreich zu nutzen. Erst zehn Minuten vor dem Ende gelang es Erik Nemec auf Seiten der Porzellanstädter, einen schnellen Konter eiskalt in die Maschen zu versenken. Lois Spitzner erhöhte in der 57. Minute, doch die Habichte gaben sich noch nicht geschlagen: Brendan Harrogate verkürzte nur Momente später. Bei gezogenem Keeper gelang Zachary Nazzarett der Treffer zum 3:3. Philipp Faulhaber avancierte in der Overtime zum Matchwinner für die Hausherren.
Nach einem 1:1 zur ersten Pause zogen die Rebels in Erding im zweiten Drittel auf 1:3 davon, doch die Gladiators blieben dran. Im finalen Abschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch: 2:4, 3:4, 4:4, 4:5, 5:5 – Torrausch pur. Erst in der Overtime fiel die Entscheidung zugunsten von Stuttgart: Daniel Pronin der Siegtorschütze.
Auch in Bayreuth startete das Spiel ausgeglichen, beide Teams trafen im Powerplay. Danach übernahmen jedoch die Lindau Islanders das Kommando: Andreas Farny drehte die Partie mit zwei Treffern, Dominik Grafenthin setzte per Empty-Net-Goal den Schlusspunkt zum 4:2-Auswärtssieg.
Michael Sporer