Myles Powell (31) und der ERC Ingolstadt haben den Halbfinaleinzug in der Champions Hockey League noch nicht abgehakt.
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Mit der Unterstützung der Fans soll der erstmalige Einzug des ERC Ingolstadt ins Halbfinale der Champions Hockey League nach der 1:3-Hinspielniederlage gegen Frölunda Göteborg doch noch gelingen. Mannschaft und 150 Anhänger reisen am Dienstag gemeinsam per Flugzeug an, von Manching südlich der Schanz direkt nach Göteborg in Westschweden. Spielbeginn bei Frölunda ist um 18 Uhr (live bei MagentaSport und Sporteurope.TV).
„Es ist nur ein Zwei-Tore-Rückstand, also ist noch alles drin“, sagt ERC-Stürmer Myles Powell. „Im Eishockey kann viel passieren. Wir werden auf jeden Fall alles versuchen, um eine Runde weiterzukommen.“ Während Powell sich noch aus seinen Schweden-Zeiten an Frölunda erinnert, denkt man beim ERC an das Drama von Oktober 2015 zurück. Nur elf Sekunden waren die Panther von dem Coup entfernt, führten im Gesamtscore des Sechzehntelfinales 5:4. Da aber verpasste es der ERC, die Scheibe aus der eigenen Zone zu klären, kassierte den Ausgleich durch Lukas Bengtsson und unterlag durch ein Slalom-Tor des ewigen CHL-Top-Scorers Ryan Lasch nach Verlängerung.
Allerdings spielte man damals im altehrwürdigen Frölundaborg – diesmal im größeren Scandinavium. Aus dem aktuellen Spieler- und Trainerteam des ERC stand damals keiner im Kader; bei Frölunda sind es mit Torhüter Lars Johansson, Verteidiger Henrik Tömmernes und Stürmer Nicklas Lasu immerhin drei Spieler.
Übrigens: Bengtsson, der damals für Frölunda ausglich, spielt nun für den EV Zug. Für ihn kommt es aber am Dienstag im Rückspiel gegen Lukko Rauma (Finnland) ebenso zu einer Art Déjà-vu: Wie damals geht sein Team mit einem Zwei-Tore-Rückstand ins Rückspiel, wegen „dummen, unnötigen Turnovers“, wie EVZ-Trainer Michael Liniger kritisierte. Im Rückspiel „müssen wir smarter spielen und Wege finden, gegen ihren Goalie zu treffen“. Antti Raanta hielt im Vorrundenvergleich und im Hinspiel zusammengerechnet 49 von 50 Schüssen.
Doch Wunder sind möglich – und gerade KalPa Kuopio (Finnland) braucht eines nach dem 1:5 gegen Brynäs IF (Schweden) im Hinspiel. Auch Ilves Tampere (Finnland) muss einen Rückstand drehen, zu Hause gegen Luleå Hockey (Schweden). Trainer Tommi Niemelä meint: „Unsere erfahreneren Spieler müssen sich besser anstellen.“
Martin Wimösterer