Durch die Beine: Bremerhavens Goalie Julius Hudacek muss Münchens Siegtor passieren lassen.
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Die Spitzengruppe der PENNY DEL ist am Sonntag noch enger zusammengerückt. Während die Top Zwei aus Ingolstadt und Mannheim (überraschende) Auswärtsniederlagen kassierten, siegten die Verfolger allesamt und sorgten so dafür, dass sich die ersten Fünf der Tabelle nun innerhalb von gerade einmal vier Punkten befinden.
Zu jenen Verfolgern gehören auch die Kölner Haie, die im Abendspiel des 30. Spieltages ein 4:3 nach Penalty-Schießen bei den Eisbären Berlin einfuhren und damit zum neunten Mal in den jüngsten zehn Partien als Sieger vom Eis gingen – und das trotz eines zweimaligen Zwei-Tore-Rückstands. Zum Matchwinner für Köln avancierte Nate Schnarr, der beim späten 3:3 (55.) von einem Patzer des Berliner Keepers Jonas Stettmer profitierte und später auch den entscheidenden Penalty verwandelte. Mit den zwei Zählern schlossen die Haie zu Mannheim auf, während die Eisbären drei der vergangenen vier Partien verloren haben, den Vorsprung auf Rang sieben aber dennoch auf drei Punkte ausgebaut haben.
Der EHC Red Bull München, einen Punkt hinter Köln ebenfalls voll im Rennen um die Tabellenspitze, ist derzeit nicht zu stoppen. Beim 6:3 in Bremerhaven gelang den Bayern am Sonntag der siebte Sieg nacheinander und der 13. in den vergangenen 15 Spielen. Bis zur 50. Minute lag München noch 2:3 in Rückstand, um dann viermal zu treffen. Ein Doppelschlag von Yasin Ehliz und Philipp Krening binnen 44 Sekunden sorgte für die Wende an der Nordsee.
Für die Überraschung des Tages sorgte der (abgeschlagene) Tabellenletzte Dresden, der beim 3:2 gegen Spitzenreiter Ingolstadt den ersten Heim-Dreier in dieser Saison feiern durfte – und dies vor zahlreich im Sonderzug angereisten Fans aus Oberbayern. Diese sahen die frühe Führung für den ERC durch Riley Sheen, doch zunächst in doppelter und dann bei einfacher Überzahl drehte Austin Ortega die Partie mit einem Doppelschlag. C.J. Suess legte noch im ersten Abschnitt das 3:1 nach. Den Gästen aus Ingolstadt gelang trotz Überlegenheit in der Folgezeit nur noch ein Treffer. Dresdens Torhüter Janick Schwendener wehrte 33 von 34 Schüssen auf sein Gehäuse ab und verzeichnete am Ende eine Fangquote von über 94 Prozent.
Für die Löwen Frankfurt, die erstmals den nachverpflichteten ehemaligen NHL-Torhüter Dustin Tokarski einsetzen konnten, setzte es beim 4:6 in Iserlohn die achte Niederlage in Folge. Der erhoffte Trainereffekt durch Tom Pokel zeigt nach wie vor keine Wirkung. Im Gegenteil, Iserlohn (26 Punkte) hat in der Tabelle jetzt Frankfurt (25) überholt, der Vorsprung auf den Rangletzten Dresden beträgt allerdings immer noch neun Zähler. Eric Cornel traf für Iserlohn, das erst im Schlussdrittel mit zwei Treffern den Sack endgültig zumachen konnte, doppelt.
Mittlerweile wieder gut drauf sind auch die Straubing Tigers, die mit einem 3:2 nach Penalty-Schießen bei den Augsburger Panthern den vierten Sieg in Serie einfuhren. Nach einem Doppelschlag innerhalb der ersten 89 Sekunden – wobei dem 1:0 durch Nicolas Beaudin eine Abseitsposition vorausgegangen war – war das Team von Coach Craig Woodcroft eigentlich sogar früh auf Dreierkurs, Augsburg kämpfte sich jedoch in das von vielen ungenutzten Powerplays geprägte Match, darunter auch jeweils eine Fünf-gegen-drei-Überzahl auf beiden Seiten, zurück und sicherte sich durch das erste Tor von Alexandre Grenier seit dem 14. November nicht unverdient zumindest einen Punkt. Im Shootout war es daraufhin Tyler Madden, der das Duell zugunsten Straubings entschied.
Erst die dritte Niederlage in den zurückliegenden zwölf Begegnungen musste Mannheim in Wolfsburg hinnehmen. Die Adler unterlagen bei den Grizzlys, die zuvor vier von fünf Heimspielen verloren hatten, mit 2:5. Spencer Machacek traf einmal und bereitete ein Tor vor, Dustin Strahlmeier wehrte 34 Schüsse ab und so das Duell der Nationalgoalies gegen Maximilian Franzreb.
Trotz einer zwischenzeitlichen 3:0-Führung kassierte Schwenningen die sechste Niederlage nacheinander. Auf eigenem Eis mussten sich die Wild Wings nach Verlängerung mit 3:4 geschlagen geben. Owen Headrick krönte die Aufholjagd der Ice Tigers mit dem Powerplay-Siegtor in der Overtime. Evan Barratt bereitete den Treffer vor. Es war sein vierter Scorer-Punkt des Nachmittags. Samuel Dove-McFalls traf zudem zweimal und verbuchte eine Vorlage.
Torsten Weiß/Wolfgang Karl/Stefan Wasmer