Top-Defender Zach Werenski (links) und die USA haben nach Finnland auch Schweden aus dem Weg geräumt – der Sieg im Halbfinale am Samstagnachmittag fiel sogar recht deutlich aus.
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Das Team USA spielt am Sonntag in Stockholm um Gold – und nicht der WM-Gastgeber aus Schweden. Die Mannschaft von Head Coach Ryan Warsofsky (San Jose Sharks, Bruder des Ex-DEL-Verteidigers David Warsofsky) bezwang die Tre Kronor im ersten Halbfinale der WM 2025 am Samstagnachmittag glatt mit 6:2 und trifftn damit im Endspiel der WM 2025 am Sonntagabend auf die Schweiz. Nach dem starken Auftritt der Skandinavier im Viertelfinale gegen Weltmeister Tschechien (5:2-Sieg) kam die deutliche Niederlage in der Runde der besten Vier gegen das US-Team dann doch durchaus überraschend. So muss der WM-Gastgeber 2025 am Sonntag im Spiel um Platz drei gegen Dänemark ran (15:20 Uhr), während die USA ihr erstes WM-Endspiel seit Einführung des neuen Modus bestreiten wird (Spielbeginn gegen die Schweiz am Sonntag ist 20:20 Uhr). Zuletzt waren die US-Boys 1960 offiziell A-Weltmeister geworden – weil damals das Olympische Eishockeyturnier in Squaw Valley (USA), das sie gewannen, auch als WM gezählt wurde. Es war der zweite Erfolg der US-Amerikaner seit ihrer Gold-Premiere 1933 gewesen, dem einzigen wirklichen Titelgewinn bei einer reinen Weltmeisterschaft, und auch der bisher letzte. Allgemein betrachtet ist es auch die erste Gold-Chance für die USA seit dem verlorenen Olympia-Finale 2010 in Vancouver bei einem großen Turnier.
Aus der Historie zurück in die Gegenwart: Das erste Halbfinalspiel von Stockholm war überraschend schon nach zwei Dritteln so gut wie durch. 4:0 führten die US-Amerikaner da bereits gegen ein schwedisches Team, dass bis dahin offensiv keine Mittel fand, um den schnellen US-Amerikanern nachhaltig gefährlich zu werden. Im Gegensatz zum Powerplay-Spektakel gegen Finnland fielen diesmal alle US-Treffer auch bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis und durch vier verschiedene Torschützen: Brady Skjei, Cutter Gauthier, Conor Garland und Mikey Eyssimont waren für die Gäste erfolgreich, während sich Schweden am guten US-Goalie Jeremy Swayman (Boston Bruins) die Zähne ausbiss. Geleitet wurde die faire Partie neben dem Kanadier Michael Campbell auch vom PENNY-DEL-Referee André Schrader.
Erst im Schlussabschnitt konnten die Skandinavier Swayman überwinden, dafür dann gleich doppelt innerhalb von 45 Sekunden. Doch dem Doppelschlag des WM-Gastgebers mit Treffern von William Nylander und Elias Lindholm folgte kein spätes Comeback, im Gegenteil: US-Defender Jackson LaCombe stellte auf 5:2 und Shane Pinto machte mit seinem Empty-Net-Tor gut vier Minuten vor Spielende endgültig den Deckel auf den Überraschungssieg, der mit 6:2 Toren letztlich etwas zu deutlich ausfiel. Der Finalgegner der USA wurde am Samstagabend zwischen der Schweiz und Dänemark ermittelt – und dieses Spiel endete mit einem 7:0-Kantersieg für die Eidgenossen. Dänemark trifft also im Spiel um Platz drei am Sonntagnachmittag (15:20 Uhr) auf Schweden, die Schweiz im Finale auf die USA (20:20 Uhr, live bei Pro7, MagentaSport und Sportdeutschland.TV).
Sebastian Groß