Der schwärzeste Tag des Eishockeys: Trauer um die Toten

Nach dem Absturz der Chartermaschine mit dem kompletten Team des russischen KHL-Clubs Lokomotive Jaroslavl herrscht weltweite Trauer. "Das ist der schwärzeste Tag in der Geschichte unseres Sports", sagt IIHF-Präsident René Fasel in einem ersten Statement. Mehr als 40 Menschen, darunter auch der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich waren bei dem Unglück am Mittwoch ums Leben gekommen. Nur zwei Menschen überlebten.

"Wir trauern um Robert Dietrich und all seine Teamkollegen von Lokomotive Jaroslawl und sprechen allen Angehörigen der bei dieser unfassbaren Tragödie ums Leben gekommenen Spieler und Besatzungsmitglieder unser aufrichtiges Beileid aus und wünschen ihnen viel Kraft bei der Verarbeitung dieses schrecklichen Unglücks", schrieben die Adler Mannheim. Dietrich war erst vor wenigen Wochen von den Adlern nach Russland gewechselt.

Uwe Krupp: "Ich bin geschockt"

Uwe Krupp, ehemaliger Nationaltrainer, zeigte sich im Interview beim TV-Sender SPORT1 bestürzt: "Es ist sehr, sehr traurig. Ich bin geschockt. Ich finde dafür einfach keine Worte. Meine Gedanken sind bei seiner Familie." Der ehemalige Teamkollege Fred Brathwaite, der gerade erst bei der Beerdigung von Wade Belak war, zeigte sich ähnlich geschockt.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich bestürzt. Sie wollte nach dpa-Berichten ursprünglich selbst am Mittwoch nach Jaroslavl reisen, wo derzeit ein großes internationales Forum stattfindet, auf der Russlands Regierungschef Medwedew ein modernes Russland präsentieren wollte. Der Kreml-Chef wird am Donnerstag die Unglücksstelle in Augenschein nehmen.

Die KHL trauert

Auf der Homepage der KHL wurde mittlerweile ein erweitertes Statement veröffentlicht. Darin heißt es, man müsse erst noch die Schwere der Tragödie begreifen. "Alle in Russland und auch unsere Freunde in Übersee haben Freunde, Kameraden und Kollegen verloren. Wir drücken den Freunden und Familien aller heute unser aufrichtiges Mitgefühl aus."

Die Liga plane, eng mit den Untersuchungsbehörden zusammenzuarbeiten. Noch ist die genaue Absturzursache ungeklärt. Noch sei nicht entschieden, wie die Liga weiterspiele. Man wolle aber zeitnah darüber informieren. Die weiteren Spiele des ersten Spieltags sollen offenbar stattfinden.

Michael Bauer