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Mittwoch, 7. September 2011

Flugzeugabsturz in Russland: Nationalspieler Robert Dietrich unter den Toten

Fotos: imago/City-Press

Der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich ist am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz im russischen Jaroslawl ums Leben gekommen. Das bestätigte der Club am Abend. Das Flugzeug mit der gesamten Mannschaft des russischen KHL-Clubs Lokomotive stürzte am Nachmittag in die Wolga, nachdem es nach dem Start einen Radarturm berührt hatte, in Flammen aufgegangen und zu Boden gegangen war. Es gab nur zwei Überlebende. Die Mannschaft war zum Auswärtsspiel nach Minsk unterwegs, das am Donnerstag hätte stattfinden sollen.

Insgesamt waren 45 Menschen an Board der Maschine. Nach Angaben der russischen Agentur Itar-Tass kamen mindestens 43 von ihnen ums Leben. Lediglich ein Boardingenieur und der russische Spieler Alexander Galimov haben Medienberichten zufolge überlebt. Galimov wurde unbestätigten Meldungen bereits im Krankenhaus notoperiert und liegt mit schwersten Verbrennungen im Koma.

Zahlreiche Top-Spieler unter den Opfern

"Das ist eine wahnsinnige Tragödie für uns alle, das ist unfassbar", sagte DEB-Generalsekretär Franz Reindl der BILD-Zeitung. Der ehemalige Bundestrainer Uwe Krupp sagte dem TV-Sender SPORT1 "Ich bin geschockt". Der Crash ereignete sich gegen 14.30 Uhr Ortszeit. Neben den aktiven Spielern waren auch die verletzten Akteure sowie drei Nachwuchsspieler an Board. Das bestätigte der Club ebenfalls.

"Unser Team gibt es nicht mehr. Alle unserer Spieler, Trainer und Betreuer sind bei dem Unfall verbrannt", sagte Jaroslawls Pressesprecher Vladimir Malkov in einem Telefon-Interview mit der New York Times.

Neben Dietrich (25) gehören auch der Schwede Stefan Liv, der Slowake Pavol Demitra, die Tschechen Karel Rachunek, Jan Marek und Josef Vasicek sowie der kanadische Trainer Brad McCrimmon neben zahlreichen russischen Top-Spieler zu denOpfern.


Brennend in die Wolga gestürzt

Das Flugzeug vom Typ Jak-42 ist eine der am häufigsten verwendeten Maschinen in Russland. Medienberichten zufolge soll das Flugzeug beim Start nicht genug Geschwindigkeit aufgenommen, einen Radarturm getroffen haben und dann brennend in die Wolga gestürzt sein. Teile des Flugzeugs waren auch am Ufer zu sehen. Augenzeugen berichteten im russischen Fernsehen von mehreren Explosionen.

Jeder Club in der KHL verfügt über eine eigene Chartermaschine, allerdings soll Jaroslawl für die Reise nach Weißrussland eine Maschine angemietet haben. Angeblich hätte diese Maschine Anfang Oktober wieder überprüft werden müssen. Sie war 1993 in
Betrieb genommen worden. Was zum Absturz führte, ist derzeit noch unklar. Technische Probleme oder ein Pilotenfehler können nicht ausgeschlossen werden.

Eröffnungsspiel abgebrochen

Das Eröffnungsspiel zwischen Salavat Yulaev Ufa und Atlant Mytishi wurde im ersten Drittel nach der Unglücksmeldung zunächst unterbrochen und dann auf Wunsch der beiden Mannschaften sowie aus Respekt vor den getöteten Spielern abgebrochen. Die KHL veröffentlichte auf ihrer Homepage ein Statement und sprach den Angehörigen der Crash-Opfer ihr "aufrichtiges Mitgefühl" aus.

Dietrich war erst im Sommer von Mannheim nach Jaroslawl gewechselt, nachdem er die Adler um Auflösung seines eigentlich noch bis 2012 gültigen Kontrakts gebeten hatte. In der vergangenen Saison spielte Nationalgoalie Dimitrij Kotschnew noch für Lokomotive, war dann aber nach Mytishi gewechselt.

Michael Bauer/Daniel Keienburg

Flugzeugabsturz in Jaroslawl (5 Einträge)

 

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Notizen

  • vor 18 Minuten
  • Ab der kommenden Spielzeit kooperiert Deggendorf (Oberliga Süd) mit Regensburg (DEL2). Im Rahmen der Kooperation werden für den jeweils anderen Club lizenziert: Yuma Grimm, Matej Giesl, Cole Danielsmeier (alle Regensburg) für den DSC, Julian Elsberger und Viktor Buchner (beide DSC) für Regensburg.
  • gestern
  • Der ERC Ingolstadt (PENNY DEL) und die Ravensburg Towerstars aus der DEL2 setzen ihre Kooperation auch kommende Spielzeit fort. „Die Kooperation mit Ingolstadt war auch in der vergangenen Saison eine wichtige Säule unseres Erfolgs“, so Ravensburgs Sportlicher Leiter Marius Riedel.
  • vor 3 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen haben Goalie Paul Stocker sowie die Stürmer Karl Gärtner und Malte Barthold mit einer Förderlizenz für den Nord-Oberligisten KSW IceFighters Leipzig ausgestattet.
  • vor 4 Tagen
  • Franz Jokinen komplementiert das Torhüter-Duo der Heilbronner Falken und ist hinter Patrick Berger als Nummer zwei im Tor des Süd-Oberligisten eingeplant. Der 19-Jährige kommt von der U20-Mannschaft der Düsseldorfer EG aus der DNL in die Käthchenstadt.
  • vor 4 Tagen
  • Die Blue Devils Weiden (DEL2) verpflichten Torhüter Conner McLeod. Der 20-Jährige war zuletzt für die Bietigheimer U20-Mannschaft aktiv. Per Föderlizenz ist der gebürtige Kanadier mit deutschem Pass auch für Süd-Oberligist Bayreuth spielberechtigt.
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