Übt nach zwei bitteren Niederlagen Selbstkritik: Mannheims Kapitän Marcus Kink. Foto: City-Press
Nach zwei bitteren Niederlagen (1:4 in Nürnberg und 1:3 gegen Krefeld) und der damit verpassten Rückkehr an die Tabellenspitze hängt der Haussegen in Mannheim schief. Adler-Kapitän Marcus Kink nimmt kein Blatt vor den Mund, warnt jedoch gleichzeitig davor, die Rückschläge überzubewerten. "Na klar haben wir uns das Wochenende anders vorgestellt. Wer aber gedacht hatte, wir würden Nürnberg und Krefeld im Vorbeigehen putzen, hat keine Ahnung vom Eishockey", so der Nationalspieler gegenüber Eishockey NEWS (aktuelle Ausgabe).
Aber Marcus Kink übt auch Selbstkritik. "Wir wissen, dass wir nicht gut gespielt haben. Wir müssen einen Weg finden, wie wir uns gemeinsam aus dem Tief kämpfen", sagt der Stürmer. Und die anstehenden Aufgaben bieten für die Adler eine gute Gelegenheit, eine Reaktion zu zeigen. Am Freitag gastiert Mannheim bei den extrem heimstarken Augsburger Panthern, am Sonntag kommt Tabellenführer Berlin zum Spitzenspiel in die SAP ARENA.
Bemerkenswerte Sammelaktion "für Ulpi"
Zu einer spontanen Sammelaktion haben sich die Fans der Adler Mannheim entschlossen - und zwar indirekt wegen oder für Schiedsrichter Ulpi Sicorschi. Der Referee hatte bekanntlich kürzlich beim Top-Spiel gegen Ingolstadt die Anhänger mit zahlreichen (Fehl-) Entscheidungen derart in Rage gebracht, dass Gegenstände aufs Eis flogen und das Spiel unterbrochen werden musste. Auch das Mannheimer Trainerduo Kreis/Schmidt kritisierte die Leistung des Unparteiischen nach Spielende heftig. Die DEL hat daraufhin ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und die Adler nun zu einer Geldstrafe von 3.500 Euro "verurteilt".
Die Fans der Blau-Weiß-Roten haben jedenfalls beschlossen, die Geldstrafe aus der eigenen Tasche zu bezahlen. Das berichtet der Mannheimer Morgen am Montag. "Wir haben eine vielschichtige Fanszene. Aber als die Idee aufkam, dass wir Anhänger für die Strafe aufkommen sollten, waren sich alle einig", sagte der Fanbeauftragte Thomas Steinert. Bei der 1:3-Niederlage gegen Krefeld am Sonntag wurden bereits 2.500 Euro gesammelt, die restlichen 1.000 Euro sollen beim Spitzenspiel am nächsten Sonntag (19.05 Uhr) gegen die Eisbären Berlin zusammenkommen. Der Club will sich die Geldstrafe von seinen Anhängern nicht einfach so bezahlen lassen, sondern den gleichen Betrag dem gemeinnützigen Verein "Adler helfen Menschen" spenden.
Christian Rotter/Wolfgang Karl