Philip Grubauer von den South Carolina Stingrays wurde 2010 an Nummer 112 von den Washington Capitals gedraftet.
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Wenn ein Tor aus den Angeln gehoben wird, wird normalerweise abgepfiffen - und zwar spätestens, wenn der Schiedsrichter es sieht. Beim ECHL-Spiel zwischen den Florida Panthers und den South Carolina Stingrays war das aber nicht der Fall und es fiel sogar ein äußerst umstrittener Treffer. Stingrays-Goalie Philipp Grubauer stand dabei im Mittelpunkt des Geschehens.
Was war passiert? Der letztjährige Hannoveraner Zach Tarkir war ausgerutscht und hatte das Tor verschoben. Sein Teamkollege Grubauer winkte deshalb in Richtung Schiedsrichter, die das aber nicht bemerkten und das Spiel weiterlaufen ließen. Fortan spielte sich das Geschehen vor dem anderen Tor ab. Grubauer winkte weiter und um sein Anliegen zu verdeutlichen, schob er das Tor auch weiter von sich weg. Fast eine Minute lang ging das Spiel weiter, ohne das die Referees etwas bemerkten oder unternahmen.
Everblades treffen in verschobenes Tor
Mike Ratchuk von den Everblades lief schließlich nach Erkämpfen des Pucks auf Grubauer zu - und traf! Das Tor zählte wie die Zeitung The Post an Courier später schrieb. "Ich habe das Tor weiter weggeschoben, weil ich wollte, dass sie endlich sehen, dass es verschoben war", sagte Grubauer der Zeitung. "Ich habe dann mit dem Schiedsrichter gesprochen, aber der sagte mir, dass das Tor zählt, weil wir es verschoben hatten."
Joe Ernst, Vice President of Hockey Operations der ECHL, stellte in einem weiteren Interview mit The Post and Courier klar, dass das Tor niemals hätte zählen dürfen. "Ich bin jetzt 21 Jahre in dem Geschäft, so etwas habe ich aber noch nie gesehen! Es war eindeutig die falsche Entscheidung der Schiedsrichter." Die Liga werde entscheiden, ob Referee Curtis Marouelli dafür bestraft werde, diese Entscheidung werde aber nicht öffentlich gemacht.
Dramatisches aber gutes Ende für die Stingrays
Das Spiel nahm am Ende noch eine dramatische Wende zum Guten für die Stingrays - und diesmal traf Marouelli zweimal die richtige Entscheidung. 2,3 Sekunden vor dem Ende erhielten die Everblades einen Penalty, weil die Stingrays absichtlich das Tor verschoben hatten. Grubauer parierte glänzend. Als dann aber nach dem Bullygewinn der Everblades doch noch ein Tor fiel, entschied Marouelli, dass der Puck die Linie nach Ertönen der Sirene überquert hatte. Die Stingrays gewannen am Ende mit 4:3 - sie hatten den 0:3-Rückstand noch aufgeholt.
"Ich hoffe, so etwas passiert nie wieder", sagte Ernst. "Wir hatten Glück, dass der Treffer am Ende keine negativen Auswirkungen hatte. Unsere Schiedsrichter sollten eigentlich die Regeln kennen..."
Michael Bauer