Hans Zach im Interview mit dem BR.
Foto: Ruffler
Jetzt wäre wieder Platz für die Boote im Bootshaus, denn jetzt sind wieder alle weg, die am Wochenende auf und um den Riessersee in Garmisch-Partenkirchen weilten und sich im Bootshaus für den 2. DEB Pond Hockey Cup umzogen: die Tanzbären Lauf, die mit dem originellsten Kostüm spielten, die Eisbären Berlin Allstars um Manager Peter-John Lee ("Bitte keine Fotos von mir, kann sein, dass ich hinfalle") und Dynamo-Keeper-Legende René Bielke, die das Profi-Finale knapp verloren, das DEB Allstar-Team mit DEB-Präsident Uwe Harnos, Vize Manuel Hüttl, Hans Zach und Generalsekretär Franz Reindl.
Ihnen gehörte der See für ein Wochenende. "Wie früher", sagten einige der rund 3.000 Zuschauer am Ufer, denn früher war Eishockey auf dem See etwas Selbstverständliches. Natürlich kann man die Zeit nicht zurückdrehen, doch der 2. DEB Pond Hockey Cup war eine Hommage an die damalige Zeit, und auch ein Event für die jüngeren Generationen. TV-Sender SPORT1 zeigt am Freitag die Highlights des Turniers.
"Egal, wer gewinnt! Hauptsache wir!"
Auf dem Eis schenkten sich Profis wie Amateure nichts. "Es ist völlig egal, wer gewinnt, Hauptsache wir!", sagte DEB-Generalsekretär Reindl mit einem kleinen Schmunzeln im Interview mit dem Bayerischen Fernsehen. Auch Ex-Bundestrainer Zach war hoch konzentriert mit von der Partie, nahm das Ganze aber gelassen: "Ich fühle mich wie ein Amateur unter Profis - vom Altersunterschied her!" Dennoch reichte es für den einen oder anderen Treffer.
Die Goldene Schneeschaufel bei den Profis holten sich die Geronimo Stars, eine Truppe um den ehemaligen Vorsitzenden des ESC Starnberg Markus Nirschl, der aus einer Protestaktion heraus 1991 eine Eishockeymannschaft gründete, die seit dieser Zeit um die Welt zieht und an den exotischsten Plätzen Eishockey spielt. Bei den Amateuren gewannen die Südtiroler HC Castelfeder, die sich im Finale gegen die Reebok/CCM Selects um den ehemaligen Nationalspieler Tobias Abstreiter durchsetzten.
Arktische Kälte am Riessersee
Eine Gaudi war das, von Anfang bis Ende. "Es macht einfach Spaß", sagte Reindl, der in gleich zwei Mannschaften mitspielte. "Wo kann man sich fürs nächste Jahr anmelden?", fragten selbst Teams, die schon früh ausgeschieden waren. Dass Temperaturen von bis zu -24 Grad herrschten und es das Thermometer auch tagsüber kaum über die Minus-Zehn-Grad-Marke schaffte, störte irgendwie niemanden. Die Aktiven ohnehin nicht, aber auch die Zuschauer ließen sich den Spaß davon sicher nicht verderben.
Dabei sah es ein paar Wochen vor dem Turnier zwischenzeitlich nicht danach aus als ob der Cup überhaupt stattfinden könnte. Es war zu warm, dann kalt, aber mit viel Schnee. Ein Team vom Riessersee Hotel packte auf dem Eis mit an und vor allem den unermüdlichen Helfern der ortsansässigen Agentur Alpin Convention ist es zu verdanken, dass es den 2. DEB Pond Hockey Cup auf dem Riessersee gegeben hat. Sie schafften den Schnee vom Eis, hobelten und wässerten solange, bis es gutes Eis war. Auch am Samstagabend waren sie im Einsatz, so dass am Sonntagmorgen wieder eine glatte Fläche zur Verfügung war.