Ralph Krueger
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Seit Sommer 2010 arbeitet Ralph Krueger bei den Edmonton Oilers als "Associated Coach". Der Deutsch-Kanadier ist beim fünfmaligen Stanley-Cup-Sieger eigentlich für die Defensive verantwortlich. Aber als Head Coach Tom Renney zuletzt wegen eines Pucktreffers nicht coachen durfte, feierte der ehemalige Nationalspieler seinen ersten Sieg als hauptverantwortlicher Trainer - und das ausgerechnet bei der beruhmten "Battle of Alberta" gegen die Calgary Flames (6:1).
Was nach der laufenden Spielzeit kommt, weiß Krueger noch nicht. Sein Vertrag beim NHL-Club läuft im Juni aus. "Den Oilers habe ich gesagt, dass ich Bedenkzeit brauche. Ich will mich nach der Saison ein paar Wochen zurückziehen, mein Leben analysieren und dann über meine Zukunft entscheiden", sagte der 52-Jährige im großen Interview mit Eishockey NEWS (aktuelle Print-Ausgabe). Allerdings machte Krueger klar: "Meine Frau und ich sehen unsere Zukunft in Europa. Das ist meine Heimat."
Der ehemalige Schweizer Nationaltrainer unterstrich erneut, dass ihn ein Posten beim DEB reizen würde. "Ich würde nie nein sagen, denn es wäre eine riesige Ehre als Bundestrainer zu arbeiten. Ich bin ein Riesenfan der deutschen Nationalmannschaft. Im Moment ist es aber wichtig, dass man Jakob Kölliker in Ruhe arbeiten lässt." Mit dem derzeitigen Coach der DEB-Auswahl verbindet Krueger eine Freundschaft. "Wir haben 13 Jahre als Trainer zusammengearbeitet. Wir sind nicht nur Kollegen, sondern auch gute Freunde. Wir tauschen uns regelmäßig aus, schreiben E-Mails und telefonieren oft. Dieser Kontakt wird auch weiterhin sehr eng bleiben."
Für die Liga und das deutsche Eishockey findet Krueger lobende Worte. "Die DEL entwickelt sich gut. Genauso wie das deutsche Eishockey. Es begann vor vielen Jahren mit dem Bau von vielen Weltklasse-Stadien. Das hat viel ausgemacht." Allerdings fordert der Coach auch: "Man muss aber unbedingt einen Kooperationsvertrag zwischen Liga und Verband schließen. Das ist ganz, ganz wichtig, damit Harmonie an der Spitze herrscht, man Visionen gemeinsam umgesetzt. An der Spitze muss man zusammenkommen, sodass die Spieler und das Eishockey einen nächsten Schritt gehen können."