Kai Hospelt mit Frau Julia.
Foto: Thies
Kai Hospelt, herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung als "Spieler des Jahres". Sicher ein ganz besonderer Moment?
Kai Hospelt: "Auf jeden Fall, das ist eine Riesen-Ehre für mich. Jede Mannschaft in der Liga hat echte Top-Spieler in ihren Reihen und es macht mich wirklich stolz, dass ich zum ,Spieler des Jahres' vor all den anderen starken Spielern gewählt wurde. Aber mein Dank geht vor allem auch an meine Frau, meine Familie und meine Mitspieler. Ohne die wäre dieser Erfolg niemals möglich gewesen."
Sie sind ja nun nicht nur "Spieler des Jahres", sondern haben auch eine Karrieresaison in Sachen Punkte und Tore hinter sich. Was, außer den richtigen Mitspielern, lief dennoch anders in dieser Saison?
Hospelt: "Ich habe einfach so konstant gespielt, wie bisher noch nie in meiner Karriere. Die Phasen, in denen ich viel und regelmäßig gepunktet habe, waren einfach länger als sonst. Und wenn es dann läuft, kommt einfach die Lockerheit."
Aber der Start war trotzdem nicht gänzlich problemlos, erst ab dem Deutschland Cup lief es so richtig...
Hospelt: "Ich würde sagen, dass es am Anfang o.k. war. Aber der Deutschland Cup hat mir dann einen richtigen Schub gegeben. Seither läuft es richtig gut und ich hoffe, ich kann diese Form auch in den Play-offs zeigen."
Apropos Play-offs: Nach dem Finale im Vorjahr soll nun der Titel her?
Hospelt: "Wir sollten uns jetzt erst einmal auf die erste Runde konzentrieren. Straubing ist eines der schwersten Lose, die man bekommen konnte. Aber wir müssen unser Spiel zeigen: Tempo-Eishockey, nicht abwarten, sondern agieren."
Sie haben noch ein Jahr einen Vertrag in Wolfsburg. Aber solch eine Saison weckt doch sicher auch Interesse im Ausland, zumal Sie auch beim Spengler Cup vollauf überzeugen konnten?
Hospelt: "Ich denke darüber nicht nach, denn wie gesagt, ich habe noch einen Vertrag. Und der Zug nach Nordamerika ist mit meinen 26 Jahren denke ich ohnehin abgefahren. Da müsste man wohl schon 40 oder 50 Tore in einer Saison machen, um in diesem Alter noch eine Chance zu bekommen. Aber ich trauere dem auch nicht nach."
Ihre Karriere kam ja vor allem nach dem Wechsel von Köln nach Wolfsburg 2008 so richtig in Schwung. Ein besonderer Glücksfall?
Hospelt: "Ich habe in Köln eine super Ausbildung bekommen, habe die Chance im Profi-Kader in der DEL erhalten. Aber es war die Zeit reif für einen Neuanfang, ich hatte vorher mein ganzes Leben in Köln verbracht. Zudem war es beim damaligen Kader dort schwer, dauerhaft eine Chance in den vorderen Reihen zu bekommen. Ich bin froh, dass ich diese Chance in Wolfsburg genutzt habe."
Verrät uns der DEL-Spieler des Jahres noch seine Schwächen?
Hospelt: "Das ist ja kein Geheimnis: Ich werde nie der große Hitter werden. Und auch mein Bullyspiel kann ich noch weiter verbessern. Früher war das ja teilweise richtig furchtbar."
Interview: Tobias Welck