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Donnerstag, 5. April 2012

Der Föhn aus Bayern lässt uns alle feiern

Alexander Brandt-Memet

Frischen Wind gibt es in der DEL meistens bekanntlich eher durch Kopfschütteln der Beobachter. Doch im Halbfinale weht ein heftiger Südwind, der wenigstens mir viel Vergnügen bereitet. Denn neben den eher trockenen, leistungsorientierten Clubs aus Berlin, Mannheim und Ingolstadt mischen auch die Straubing Tigers mit und sie passen da irgendwie so gar nicht hinein.

Wenn man sich alleine den völlig bekloppten Bruno St. Jacques und seine Eis-Tänze ansieht, kann man nur grinsen oder mit den Kopf schütteln. Normalerweise machen Spieler während der Play-offs keine Ehrenrunden, weil doch alles Unglück bringt, was irgendwie vom Plan abweicht. St. Jacques hingegen gibt den Michael Jackson auf dem Eis. Sehr erfrischend.

Aber daran wird man sich in Straubing noch in vielen Jahren erinnern, solche Typen wie St. Jacques oder Barry Brust hinterlassen Eindrücke. Bei den meisten Teams weiß man nach zwei Jahren schon nicht mehr, wer in welcher Saison bei ihnen gespielt hat. Da spulen die Kanadier ihr Pensum runter und wenn sie gut sind, dürfen sie in die Schweiz wechseln, wenn sie schlecht sind, gehen sie nach Österreich. Dann kommen die nächsten.

Man braucht eben nicht nur austauschbare Soldaten, sondern auch mal wieder Typen mit Ecken und Kanten. Die können auch ruhig mal negativ auffallen, weil sie hin und wieder ausflippen. Aber die Fans reden über sie und wissen, wer sie sind und wofür sie stehen. Und mit ihnen wächst dann auch ein Team zusammen, das so ackert und stürmt, wie es die Straubinger derzeit tun. So etwas will ich als neutraler Zuschauer sehen, kein Eis-Schach zwischen zwei Favoriten, bei denen die Taktik interessanter ist als Typen.

Auch positiv: Es sieht noch nicht danach aus, als sollte in diesem Sommer ein Club kurz vor der Insolvenz stehen und damit die Schlagzeilen beherrschen. Düsseldorf hat gute Arbeit geleistet. Die DEG wird wohl erstmals mehr gebürtige Düsseldorfer in ihrem Team haben als die Kölner Haie. Respekt! Und solange es auf Baustellen in Usbekistan Arbeit gibt, werden wohl auch die Hannover Scorpions überleben. Hoffentlich.

Gruß vom Berufsoptimisten
Alexander Brandt-Memet


Die Kolumne von Alexander Brandt-Memet erscheint jede Woche in Eishockey NEWS und ist jeweils ab Donnerstag auf www.eishockeynews.de nachzulesen.


Kurznachrichtenticker

  • vor 3 Tagen
  • Der frühere deutsche Nationalspieler Brooks Macek bleibt in der KHL. Avtomobilist Jekaterinburg meldet den Verbleib des Spielers für eine weitere Saison.
  • vor 4 Tagen
  • Emily Nix, Erstreihenstürmerin der deutschen Nationalmannschaft, steht vor einem Wechsel nach Schweden. Die SDHL gilt als stärkste europäische Liga. Der ERC Ingolstadt vermeldet ihren Abgang.
  • vor 4 Tagen
  • Das Teilnehmerfeld des Spengler Cups in Davos ist komplett. Neben dem Gastgeber und Team Canada sind die Straubing Tigers, der HC Dynamo Pardubice (Tschechien), der HC Fribourg-Gottéron (Schweiz) und Kärpät Oulu (Finnland) beim Traditionsturnier von 26. bis 31. Dezember am Start.
  • vor 4 Tagen
  • David Keckeis, der in den vergangenen zwei Jahren als Assistent der Geschäftsführung fungierte, wurde nun zum Leiter der Geschäftsstelle ernannt der Ravensburg Towerstars ernannt. Daniel Heinrizi wird seine neue Aufgabe als Sportdirektor bei den Löwen Frankfurt früher antreten.
  • vor 11 Tagen
  • TV-Auftritt: Bundestrainer Harold Kreis ist heute Abend, nach dem Länderspiel gegen Österreich, im „Aktuellen Sportstudio" zu Gast. Die ZDF-Sendung ist im Livestream um 22.30 Uhr und im TV-Kanal um 23 Uhr zu sehen.
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