Können Christoph Ullmann (links) und die Adler ausgleichen?
Foto: City-Press
Die Aufgabe von Adler Mannheim für Spiel 2 der DEL-Finalserie am heutigen Mittwoch (19.30 Uhr, live bei Sky) ist klar umrissen: Ein Sieg muss her, wenn sich die Kurpfälzer nicht in einer Position wiederfinden möchten, die kein Team in der 31-jährigen Play-off-Historie in Deutschland meisterte. Denn noch nie gewann eine Mannschaft nach einem 0:2-Rückstand im Finale noch den Titel.
Von besonderem Druck will Adler-Trainer Harold Kreis dennoch nichts wissen. "Das sind doch die Momente, für die du als Eishockey-Spieler lebst", sagte der 53-Jährige. Mit dem Auftreten seiner Mannschaft am Sonntag bei der 0:2-Niederlage im ersten Finale war der Coach nicht zufrieden. "Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gemacht und waren am Anfang etwas nervös", so Kreis. Doch das sei abgehakt, die Stimmung super. Kreis fordert von seinem Team, dass mehr Schüsse auf das Tor von Rob Zepp kommen und Berlins Keeper die Sicht genommen wird. Außerdem solle sein Team "ein bisschen mutiger spielen".
Mit einem Erfolg im Heimspiel würden die Chancen auf den Titel statistisch beträchtlich steigen. Zwar hat sein 2004 kein Team mehr die Meisterschaft gewonnen, die Spiel 1 verlor. Doch vor Frankfurts Triumph über die Eisbären hatte in neun DEL-Jahren noch fünfmal die Mannschaft am Ende gefeiert, die mit einer Niederlage gestartet war.
Diese Zahlen interessieren die Eisbären jedoch wenig, wie auch der Fakt, dass die Hauptstädter in der regulären Saison zweimal in Mannheim verloren (2:4 und 2:5). "Das wusste ich gar nicht mehr", behauptete Verteidiger Frank Hördler. Für Trainer Don Jackson könnte der Schlüssel erneut der in den Play-offs überragende Zepp (Gegentorschnitt: 1,11/Fangquote: 96,1 Prozent sein) sein: "Rob Zepp war im ersten Finalspiel der Unterschied. Auch in Mannheim brauchen wir einen Rob Zepp in Weltklasse-Form."
Auch hat der Titelverteidiger berechtigte Hoffnung auf eine Rückkehr des verletzten Florian Busch. Der Angreifer, der sich in Spiel 4 der Halbfinalserie gegen Straubing nach einer Attacke von Tigers-Goalie Barry Brust eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, trainierte am Dienstag beschwerdefrei voll mit. "Ich fühle mich ganz gut. Aber die Ärzte müssen entscheiden", erklärte der Ex-Nationalspieler.