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Samstag, 5. Mai 2012

Die WM hat ihre erste Krise: Zuschauerfiasko beim Spiel der Gastgeber, Spieler und Fans kritisieren Verband

Der Globen ist bei Anpfiff des Spiels nicht einmal halb gefüllt.
Foto: Bauer

Freitagabend, 20.15 Uhr im Globen in Stockholm. Gastgeber Schweden erwartet den Nachbarn Norwegen. Alles ist angerichtet für eine Eishockeyfest. Doch im Globen dominieren nicht die Farben blau und gelb sondern rot. Rot ist die Farbe der Sitze - und der Norweger. Mehr als die Hälfte der Ränge ist bei Spielbeginn frei, die Nationalhymne der Norweger wird lauter mitgesungen als die der Gastgeber. Sogar Daniel Westling, Ehemann von Kronprinzessin Victoria, blickt fragend zu seinem Begleiter, als er auf der Videowall erscheint.

Ungläubig schauen auch die Spieler während der Hymnen in die Ränge. "Um ehrlich zu sein, ich bin wirklich sehr enttäuscht", sagt Jungstar Gabriel Landeskog nach dem Spiel gegenüber Eishockey NEWS. "Aber ich kann die Leute auch verstehen, dass sie keine so hohen Preise zahlen wollen." Bis zu 180 Euro wollen die Veranstalter für eine Karte haben. Familien können sich so etwas nicht leisten.

Die Verantwortlichen blamieren sich dann auch noch während des Spiels bis auf die Knochen. Fünf Minuten nachdem die Zuschauerzahl von 5.985 verkündet wird (ins Stadion passen mehr als 14.000 Fans), wird eine Korrektur verkündet. Es seien nun doch 7.770 Fans im Stadion, erklärt die Sprecherin. Die Fans quittieren dies mit Pfiffe. Dass die Schweden später mit 3:1 gewinnen, wird nicht wirklich groß bejubelt. Der Ärger ist zu groß.

"Es sind die Preise, wir Norweger sind eben reicher, deshalb sind mehr von uns hier", sagt ein Norwegischer TV-Journalist auf der Pressetribüne. Die schwedische Zeitung Aftonbladet titelt am Samstagmorgen: "Krisensitzung nach Zuschauerfiasko einberufen." Top-Star Henrik Zetterberg spricht von "einer Schande, dass nicht mehr kommen".

Marketingchef Peter Forsberg (nicht der ehemalige Spieler) erklärt gegenüber dem Aftonbladet, dass man sich zusammensetzen wolle. Vielleicht wolle man die Ticketpreise senken. Am Abend spielt Schweden gegen Tschechien. "Ich hoffe, dass dann mehr Fans kommen", sagt Landeskog.

Bereits am Freitagnachmittag hatte DEB-Generalsekretär Franz Reindl die Verantwortlichen kritisiert. Nur etwas mehr als 1.000 Fans waren zum Eröffnungsspiel der deutschen Mannschaft gegen Italien gekommen. "Um solche Spiele kümmern sie sich hier nicht. Auch die Anfangszeit um 12.15 Uhr am Freitag ist fragwürdig."

Michael Bauer

Keine Fans im Globen (3 Einträge)

 

Kurznachrichtenticker

  • vor 2 Tagen
  • Der frühere deutsche Nationalspieler Brooks Macek bleibt in der KHL. Avtomobilist Jekaterinburg meldet den Verbleib des Spielers für eine weitere Saison.
  • vor 3 Tagen
  • Emily Nix, Erstreihenstürmerin der deutschen Nationalmannschaft, steht vor einem Wechsel nach Schweden. Die SDHL gilt als stärkste europäische Liga. Der ERC Ingolstadt vermeldet ihren Abgang.
  • vor 4 Tagen
  • Das Teilnehmerfeld des Spengler Cups in Davos ist komplett. Neben dem Gastgeber und Team Canada sind die Straubing Tigers, der HC Dynamo Pardubice (Tschechien), der HC Fribourg-Gottéron (Schweiz) und Kärpät Oulu (Finnland) beim Traditionsturnier von 26. bis 31. Dezember am Start.
  • vor 4 Tagen
  • David Keckeis, der in den vergangenen zwei Jahren als Assistent der Geschäftsführung fungierte, wurde nun zum Leiter der Geschäftsstelle ernannt der Ravensburg Towerstars ernannt. Daniel Heinrizi wird seine neue Aufgabe als Sportdirektor bei den Löwen Frankfurt früher antreten.
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  • TV-Auftritt: Bundestrainer Harold Kreis ist heute Abend, nach dem Länderspiel gegen Österreich, im „Aktuellen Sportstudio" zu Gast. Die ZDF-Sendung ist im Livestream um 22.30 Uhr und im TV-Kanal um 23 Uhr zu sehen.
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