Matthias Broda
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Die Entscheidung ist gefallen und sie überrascht an sich nicht: Die Dresdner Eislöwen haben den im Juli auslaufenden Vertrag mit Geschäftsführer Matthias Broda nicht verlängert. Dies wurde am Montag auf einer Gesellschafter-Versammlung beschlossen. Aufgrund der nötigen Wahrung von Form und Frist im Gesellschaftsrecht wird die Position des kaufmännischen Geschäftsführers Anfang Juni neu berufen werden. Damit eine geordnete Übergabe der Geschäfte möglich ist, hat Matthias Broda angeboten, auch mindestens einen Monat über sein Vertragsende hinaus für die Dresdner Eislöwen zur Verfügung zu stehen.
Schon länger gab es Gerüchte über ein zerrüttetes Verhältnis zwischen Teilen der Gesellschafter und dem Geschäftsführer. Allerdings hatte dieser auch große Rückendeckung von Teilen der Fans (Unterschriftenaktion mit über 1.300 Unterschriften für den Verbleib Brodas), der Sponsoren und Ex-Präsidentin und Gesellschafterin Barbara Lässig. Dementsprechend sorgt die Entscheidung für kontroverse Diskussionen auf den Facbook-Seiten aller Beteiligten.
Im Laufe des Montags meldete sich dann auch Barbara Lässig mit einer persönlichen Erklärung zu Wort: "Als ehemalige langjährige Präsidentin der Dresdner Eislöwen (ESCD e. V.) und heutige Gesellschafterin und Vertreterin der Hauptgesellschafterin der BG ESCD Dresden mbH muss ich mit großem Bedauern feststellen, dass der Arbeitsvertrag mit unserem Geschäftsführer Matthias Broda (ohne für mich nachvollziehbare Gründe) am heutigen Tag nicht verlängert wurde. Damit hat sich eine Mehrheit der Gesellschafter eindeutig gegen den kalkulierbaren Weg für eine erfolgreiche Lizenzierung für die kommende Saison entschieden. Außerdem wird aus meiner Sicht auf diese Weise die Fortführung des Standortes Eishockey in Dresdner leichtfertig auf's Spiel gesetzt. Auch in unserer Geschäftsstelle und rund um den Geschäftsführer sind Potentiale zum "noch BESSER machen" vorhanden. Dennoch ist es aus meiner Sicht grob fahrlässig, ein gut funktionierendes Team ohne Not auseinanderzureißen, hier wird wegen persönlicher Befindlichkeiten eine wirksame Struktur zerstört und damit gegen den eisernen Grundsatz in Wirtschaft und Sport verstoßen, niemals ein erfolgreiches Team auszuwechseln. Man kann ganz sicher immer neue Wege gehen wollen - dafür benötigt man aber ein genaues Konzept, Zeit, Erfahrung und vor allem Ehrlichkeit. Damit hat sich die Mehrheit der Gesellschafter (neben den 1310 Unterschriften der Fans) auch gegen die Empfehlung von nachfolgenden Sponsoren entschieden, die am WE gegenüber den Gesellschaftern schriftlich erklärt hatten, dass es für sie wünschenswert wäre, wenn es zu einer Vertragsverlängerung mit Matthias Broda gekommen wäre: DREWAG, Freiberger Brauhaus AG, Chiaveri, Stadtreinigung Dresden, Wochenkurier, Morgenpost, Agrarunternehmen Lommatscher Pfege, Jens Joseph, viega, Oppacher, Ströer, Heidesäfte, Augenoptik Kalder."
Tobias Welck