Ladislav Scurko
Es ist eine der skurrilsten Geschichten, die es im Eishockey in den letzten Jahren gab - und sie endet nun mit acht Jahren Haft für Ladislav Scurko wegen des Mordes an Schiedsrichter Marek Liptaj. Der Slowake Scurko galt als eines der größten Talente seines Landes, wurde 2004 von Philadelphia gedraftet, spielte von 2004 bis 2007 in der Western Hockey League und kehrte 2007 in seine Heimat nach Kosice zurück.
Damit begann das Verhängnis - und eine kuriose Geschichte: Im Dezember 2008 wurden die sterblichen Überreste von Schiedsrichter Marek Liptaj (26) in einem slowakischen Wald gefunden. Praktisch direkt von der Meisterfeier 2009 mit Kosice wurde Scurko unter Mordverdacht verhaftet und gestand schnell, die Tat im Januar 2008 verübt zu haben. Für die Ermittler ging es von Anfang an um Geld. Doch die Version von Scurko war eine andere: Der Schiedsrichter lebte bei ihm, weil er ihm erzählt hatte, dass er Krebs habe. Deshalb habe er ihn aufgenommen. Dann habe er aber herausbekommen, dass dies nicht stimme, beide gerieten während einer Autofahrt in Streit und er habe ihn dann an einer Raststätte erstochen. Die Erklärung, warum er 14-mal auf ihn einstach, blieb er schuldig. Scurko kam in Haft und im Juli 2011 eine erste Wendung: Scurko widerrief sein Geständnis, er sei von der Polizei ausgetrickst worden. Dies führte zu einem erneuten langwierigen Prozess, Scurko kam vorübergehend sogar frei und spielte ab Dezember 2011 beim slowakischen Drittligisten Gelnica.
Doch damit ist es nun vorbei, denn diese Woche sprach das Gericht nun mehr als vier Jahre nach dem Mord ein abschließendes Urteil: 8 Jahre Haft wegen Mordes. Als mildernden Umstand sah es das Gericht an, dass Scurko zur Tatzeit vermindert schuldfähig war.
Tobias Welck