Die Mannschaft der Hannover Braves wird zur kommenden Saison nicht an der Oberliga Nord teilnehmen. Indians-Geschäftsführer Dirk Wroblewski erklärt: "Wir haben zusammen mit dem Verein die Entscheidung getroffen, die Mannschaft der Braves nicht in der Oberliga antreten zu lassen. Die Entwicklung der Liga entspricht nicht den besonderen Zielen, die wir uns für die Braves gesetzt haben."
Die Braves sind als Ausbildungskonzept für den Profibereich der Indians erstmals zur Saison 2010/2011 in der Oberliga angetreten. Hintergrund war die behutsame Heranführung von jungen Spielern aus dem Nachwuchs an den Profibereich und ein Brückenschlag zwischen dem Eishockeynachwuchs und dem Kader der Bundesliga.
Wroblewski kritisierte weiter die fehlende Attraktivität der Liga: "Wir konnten die beiden Spielzeiten erfolgreich gestalten und haben z.B. mit Mike Blankart, Jonas Langmann und Marvin Knauf einige Spieler wunschgemäß bei den Profis etablieren können. Die Liga hat sich sportlich jedoch nicht in dem Maße entwickelt, wie wir dies gehofft haben und es wäre uns für die kommende Saison nicht gelungen, aussichtsreiche Talente nach Hannover zu holen, die zusammen mit unseren Eigengewächsen die Fortführung des Ausbildungskonzepts gesichert hätten. Vor diesem Hintergrund musste auch die wirtschaftliche Seite beleuchtet werden und als Ergebnis erscheint es sinnvoller, die Mittel direkt im Nachwuchs einzusetzen. Das Projekt wird daher in der Mannschaft der Junioren-Bundesliga fortgeführt, um eigenen Nachwuchsspielern weiter eine Perspektive Richtung Profikader zu bieten. Abhängig von den sportlichen Entwicklungen in diesem Bereich auch mit dem Mittelfristziel der Etablierung einer DNL-Mannschaft."
Die Entscheidung sei den Verantwortlichen in Hannover sehr schwer gefallen, da bei den Braves auch Spieler ihren Platz gefunden haben, die nicht mehr im Nachwuchsbereich spielen können. Wroblewski weiter: "Wir möchten betonen, dass die in unserer Wahrnehmung sportlich negative Entwicklung der Liga nach der Oberligareform keineswegs von den teilnehmenden Mannschaften oder dem Niedersächsischen Eissport Verband zu vertreten ist. Diese bemühen sich nach Kräften attraktives Eishockey anzubieten, müssen aber in der Gesamtheit den lokalen infrastrukturellen Voraussetzungen Tribut zollen. Vielmehr sind wir der Ansicht, dass die Aufteilung der Oberligen in vier Bereiche dringend überprüft werden müsste und ob nicht eine Oberliga Nord-Ost günstigere Prognosen bietet."