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Dienstag, 18. September 2012

Das Kühlaggregat macht schlapp: Doch die Gladiatoren von Pula trotzten alle Gefahren

Foto: Krumm

Beschweren sich die Leute an der kroatischen Adriaküste über Wasser, dann, weil es nicht da ist. Nicht selten brennt es in der Region, die die Sonne den Sommer über ausdörrt. Doch diesmal sorgte Wasser für Ärger, gerade weil es da war. Medvescak Zagreb hatte für das Wochenende zwei Event-Spiele in die Gladiatoren-Arena Pula verlegt. Die Eisbereitung lief bereits - dann regnete und windete es in der Nacht zu Donnerstag so stark, dass die Eisfläche Schaden nahm. Da es zu Problemen mit der Stromversorgung kam, ein wichtiges Kühlaggregat fiel aus, stockte auch die Eisaufbereitung.

Bange Minuten dann am Freitag Abend vor dem Spiel gegen Olimpija Ljubljana. Die Adria-Wärme hatte trotz der Schutzplane kräftig am Eis genagt. Die (slowenischen) Spieler wollten auf der verletzungsgefährlichen Holperpiste nicht antreten. Würde es reichen für das Spiel? Oder würden die zahlreichen kroatischen Spötter Recht behalten, die Eishockey in Pula für "eine bescheuerte Idee" hielten?

Impressionen aus Pula (14 Einträge)

 


Medvesczak-Präsident Damir Gojanovic hatte in der Stunde vor dem offiziellen Beginn schon Tränen in den Augen - sein 3,5 Millionen-Kuna-Projekt (ca. 400.000 Euro) drohte sich in Wasser aufzulösen. Die Fans bekamen derweil Freibier und Freikarten fürs Rückspiel versprochen. Mit 95 bangen Minuten Verspätung gaben die Schiedsrichter die Partie frei. Offenbar hatten die nötigen sieben Zentimeter Eis(matsch) die Wärme überstanden. Dass Zagreb gegen Ljubljana mit 2:3 verlor - ein eher nebensächlicher Schönheitsfehler. Am Sonntag lief dann alles wunschgemäß.

Doch was ist bei einer solchen Veranstaltung schon Perfektion? Die Idee zählt, das Marketing, wenn man dafür auch ein wenig draufzahlt. Ähnlich wie im Vorjahr der EHC München bei seinem Olympiahallenspiel sah Club-Präsident Gojanovic das Spiel als Event, das neue Sponsoren anlocken soll. "Eine Eisbahn in der Mitte der antiken Arena ist beeindruckend, die Bilder gehen um die ganze Welt. Das ist toll für das Image von Medvesczak und ganz Kroatien", sagte Gojanovic örtlichen Zeitungen. Er dankte gerade den Spielern, die für das Marketing-Spektakel Verletzungen in Kauf genommen hätten.

Die Fans nahmen den Event sehr gut an. Rund 240 Kuna kostete eine Karte im Schnitt - nicht wenig für kroatische Verhältnisse. Trotzdem waren bis Freitag nur 200 der 14.000 Tickets nicht verkauft. Eishockey-Fans aus aller Welt waren nach Pula gepilgert. Neben Adria-Atmosphäre und den beiden Freiluftspielen in der Gladiatoren-Arena war ihnen auch ein Rahmenprogramm geboten, unter anderem ein Fußball-Hockey-Turnier und ein Musik-Block. Natürlich war für Samstagabend auch ein freier Publikumslauf geplant. 500 Paar Schlittschuhe waren vorrätig - und löchriges Eis.

Martin Wimösterer


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Notizen

  • gestern
  • Für den Schweizer Kapitän Nico Hischier (26) ist die WM vorzeitig beendet. Der NHL-Angreifer hat sich beim 5:1-Erfolg über Deutschland am Donnerstag eine Muskelverletzung zugezogen, die nach Verbandsabgaben zwar nicht schwerwiegend ist, jedoch keine vollständige Genesung bis zum Turnierende zulässt.
  • vor 2 Tagen
  • Der EHC Red Bull München nimmt an drei Vorbereitungsturnieren teil: Lehner Cup (in Sursee und Zug, mit Bern und Zug), Red Bulls Salute (Zell am See, mit Rögle und Salzburg/Zug) und Warrior Cup (Kaufbeuren, mit Glasgow und Nürnberg/ESVK). Zudem testet der PENNY-DEL-Club gegen Graz (in Tölz).
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  • Jan Suran verlässt die Eisbären Regensburg. Der 25-Jährige war die vergangenen zwei Spielzeiten Co-Trainer des DEL2-Clubs. Der Tscheche habe ein Angebot eines anderen Clubs angenommen, teilten die Eisbären mit.
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  • Der ERC Ingolstadt stellt sich im Athletikbereich neu auf. Matthias Klein vom Therapiezentrum in Mailing arbeitet künftig als „Head of Performance“ für den Club aus der PENNY DEL. Kán Liebscher wird neuer Athletik-Trainer.
  • vor 3 Tagen
  • Die Straubing Tigers nehmen 2025 erstmals am Vinschgau Cup teil. Neben den Niederbayern sind Gastgeber ERC Ingolstadt (amtierender Titelverteidiger) sowie die ZSC Lions aus Zürich (amtierender Schweizer Meister und diesjähriger CHL-Sieger) gesetzt. Ein viertes Team wird in Kürze bekanntgegeben.
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