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Mittwoch, 24. Oktober 2012

17.182 Fans in Prag: Jagr-Mania sorgt für neuen Zuschauerrekord

Jaromir Jagr und Tomas Plekanec (rechts) waren von der Zuschauerkulisse in Prag sehr angetan
Foto: imago/CTK photo

Jaromir Jagr bricht alle Rekorde. Manchmal genügt dazu allein schon seine Anwesenheit. So wie am Dienstag, als wenige Stunden vor der Extraliga-Partie Rytiri Kladno - Kometa Brünn noch nicht klar war, ob der 40-Jährige wegen einer hartnäckigen Muskelverletzung wird auflaufen können. Als dann rund drei Stunden vor Spielbeginn die Meldung durch alle Kanäle sickerte, der NHL-Superstar wird seine Ritter gegen den Vizemeister auf das Eis führen, gab es auch unter den noch unentschlossenen Ticketinhabern kein Halten mehr. Das tschechische Eishockeyidol präsentierte sich seinen Fans, und alle kamen, um ihn und das Topspiel des 15. Spieltags zu sehen. Zum dritten Male hatte Jagr - Mehrheitsaktionär und damit Clubeigner der Ritter - ein Heimspiel seines Teams in die moderne Prager O2-Arena verlegen lassen. Er wurde dafür nun belohnt: Die 17.182 Besucher, die das Duell verfolgten, sind neuer Zuschauerrekord in der Extraliga!

Nach dem Spiel bedankte sich Jagr vor den Medien bei allen Zuschauern für ihr Kommen. Er habe die phantastische Kulisse allerdings nicht richtig auskosten können, weil seine Mannschaft das ganze Spiel über in Rückstand lag, sagte Jagr mit verschmitztem Lächeln. Das Spiel genießen konnten umso mehr die Anhänger des Brünner Teams, die die größte europäische Sporthalle nahezu zur Hälfte füllten und für eine Megastimmung sorgten. Schon nach 55 Sekunden bejubelten sie das Führungstor des Doppel-Torschützen Jakub Svoboda, und bis zur 33. Minute bauten die kompakter und zweikampfhärter agierenden Gäste ihre Führung auf 4:1 aus. Erst sieben Minuten vor Schluss, als Kladno seine Top-Leute bereits unaufhörlich aufs Eis schickte, konnte Jagr zum 2:4-Endstand verkürzen.


Alle Wechsel der NHL-Spieler nach Europa auf einen Blick (25 Einträge)

 

Nur einige Kilometer weiter, in der Prager Tipsport Arena, musste auch ein ehemaliger NHL-Teamkollege von Jagr eine Niederlage einstecken: Wayne Simmonds, der 24-jährige Angreifer der Philadelphia Flyers, und sein gleichaltriger Kumpel Chris Stewart gaben ihren Einstand in der Extraliga. Und zwar im Dress der Weißen Tiger beim Spiel Sparta Prag - Liberec, das die Gäste aus der Jeschkenstadt mit 1:3 verloren. Am Sonntag hatten beide noch im Trikot der Crimmitschauer Eispiraten in der 2. Bundesliga gespielt. "Schade, dass wir nicht gepunktet haben. Ich selbst hatte genügend Chancen, um das zu ändern", gab Simmonds zu. Er habe es wohl seinem Flyers-Teamgefährten Jakub Voracek zu verdanken, dass er und Stewart jetzt in Tschechien spielen. Vor zwei Wochen hätten sie Voracek in Prag besucht, wo er (Simmonds) nur angedeutet habe, sich auch ein Engagement in der Extraliga vorstellen zu können. "Das muss sich schnell herumgesprochen haben", flachste Simmonds vor Journalisten. Nach dem missglückten Liga-Debüt in Prag aber weiß der erste dunkelhäutige Spieler der Extraliga auch, dass er sich weiter steigern muss. "Es ist ein Unterschied zur 2. Bundesliga. In der Extraliga sind die Pässe präziser, es wird schneller und sauberer gespielt. Das ist mein erster Eindruck", erklärte Simmonds.

Ihren erneuten Extraliga-Einstand nach sechs bzw. neun Jahren werden am Mittwoch in Budweis die NHL-Profis Martin Hanzal (Phoenix) und Milan Michalek (Ottawa) geben. Beide Südböhmen trainieren schon mehrere Tage beim HC Mountfield mit, ihren ersten Einsatz bei den Moldaustädtern aber hatten sie noch einmal hinausgeschoben. Der Grund dafür war eine direkt an sie gegangene Empfehlung der NHLPA, bis zum möglichen Durchbruch der Verhandlungen mit den NHL-Clubbesitzern keinen unnötig kurzen Spielbetrieb in Europa aufzunehmen. Das war vor einer Woche, als NHLPA-Direktor Donald Fehr ein scheinbar akzeptables Angebot von Seiten der NHL-Bosse erhalten hat. Kurz darauf aber wurde das Kriegsbeil wieder ausgegraben, Hanzal und Michalek aber wollen endlich wieder spielen und fighten. Im Nachholspiel Budweis gegen Litvinov sollen sie die verletzungsbedingten Lücken des Draisaitl-Teams nun schließen.

Lothar Martin


Kurznachrichtenticker

  • vor einer Stunde
  • Emily Nix, Erstreihenstürmerin der deutschen Nationalmannschaft, steht vor einem Wechsel nach Schweden. Die SDHL gilt als stärkste europäische Liga. Der ERC Ingolstadt vermeldet ihren Abgang.
  • vor 17 Stunden
  • Das Teilnehmerfeld des Spengler Cups in Davos ist komplett. Neben dem Gastgeber und Team Canada sind die Straubing Tigers, der HC Dynamo Pardubice (Tschechien), der HC Fribourg-Gottéron (Schweiz) und Kärpät Oulu (Finnland) beim Traditionsturnier von 26. bis 31. Dezember am Start.
  • vor 17 Stunden
  • David Keckeis, der in den vergangenen zwei Jahren als Assistent der Geschäftsführung fungierte, wurde nun zum Leiter der Geschäftsstelle ernannt der Ravensburg Towerstars ernannt. Daniel Heinrizi wird seine neue Aufgabe als Sportdirektor bei den Löwen Frankfurt früher antreten.
  • vor 6 Tagen
  • TV-Auftritt: Bundestrainer Harold Kreis ist heute Abend, nach dem Länderspiel gegen Österreich, im „Aktuellen Sportstudio" zu Gast. Die ZDF-Sendung ist im Livestream um 22.30 Uhr und im TV-Kanal um 23 Uhr zu sehen.
  • vor 7 Tagen
  • Ilpo Kauhanen wird neuer Goaliecoach des ERC Ingolstadt (PENNY DEL) und kehrt damit an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück.
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