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Die Achterbahnfahrt, auf der NHL und NHLPA in der Nacht auf Freitag die NHL-Fans fahren ließen, steckt vielen noch in den Knochen. Nach der erneuten Ablehnung des Angebotes der NHLPA durch Gary Bettman und Co. fragt sich die Eishockey-Welt, wie und wann es nun weitergeht. Die NHL hat angekündigt, am Freitag nicht für Verhandlungen zur Verfügung zu stehen.
Experten sehen die so genannte "decertification" als nächsten Schritt an. Damit würde die Gewerkschaft aufgelöst und die Spieler könnten vor Gericht gehen und ihre Arbeit einklagen. Allerdings wären dann alle Verhandlungen gestoppt und den Richtern wäre die Entscheidung überlassen.
Die NHLPA hat mittlerweile die Spieler in einem E-Mail über den neuesten Stand informiert. Auszüge davon wurden in der Toronto Sun veröffentlicht. Beim "Make-Whole" hätte die PA den 300 Millionen der NHL zugestimmt. Bei der Limitierung der Verträge auf fünf Jahre nicht. "Das würde die Mittelklasse der Spieler hart treffen und ein System wie in der NBA kreieren." Auch bei den Pensionen hätte die NHLPA zugestimmt.
Uneinigkeit gibt es auch bei der Länge des neuen Tarifvertrags. "Die Liga beharrt auf zehn Jahren. Erst wollte sie fünf Jahre, dann sechs + eines. Sie haben sich vom Start von uns wegbewegt. Wir haben versucht, mit acht Jahren eine Art Kompromiss zu erreichen." Die Liga hatte ihrerseits die PA beschuldigt, ständig neue Punkte zum wichtigsten zu machen. Erst das "Make Whole", später die Pensionen usw.
Gary Bettman sagte heute Nacht: "Nur weil die Spieler sagen, sie hätten sich in einigen Dingen auf uns zubewegt, heißt das nicht, dass wir nahe an einem Deal sind." Er fuhr fort: "Wir haben uns dramatisch bewegt. Wir bieten einen langfristigen Vertrag, in dem wir den Spielern Milliarden und Milliarden von Dollars zahlen. Aber wir brauchen dazu ein System. Alles ist Teil des Pakets."
Die Fronten sind also verhärtet. Wann es mit Verhandlungen weitergeht, kann momentan niemand sagen. Es tauchen erste Meldungen auf, dass einige Spieler nicht mehr hinter Donald Fehr stehen. Allerdings veröffentlichten andere Spieler auch Statements, bei denen sie weiterhin Unterstützung ankündigen.
Michael Bauer