Konrad Abeltshauser im grünen Trikot, das am St. Patrick's Day getragen wurde
Foto: Amanda Wicks
In den letzten Jahren entwickelte sich die kanadische Juniorenliga CHL aufgrund der immer größer werdenden Anzahl an europäischen Spielern, die es in die drei Ligen WHL, OHL und QMJHL zieht, mehr und mehr zur NHL für Nachwuchsprofis. Ab dem heutigen Donnerstag starten nun die Playoffs und die Jagd nach dem Memorial Cup 2013. Dabei gehen auch einige Deutsche mit berechtigten Hoffnungen auf Titeljagd - nicht nur der Tölzer Konrad Abeltshauser, der mit den Halifax Mooseheads, die die Hauptrunde mit sagenhaften 27 Punkten Vorsprung auf den Zweiten Baie-Comeau Drakkar abschlossen, der absolute Top-Favorit in der QMJHL ist. Kein Wunder, denn mit dem zuletzt nach Verletzungspause zurückgekehrten Nathan McKinnon und Jonathan Drouin sind zwei der im Draft-Jahrgang 2013 am höchsten gehandelten Sturmtalente Teamkollegen Abeltshausers.
"Wir wissen, dass wir in dieser Saison eine starke Mannschaft haben und wir haben es über die ganze Saison hin bewiesen was wir drauf haben", sagt Abeltshauser, der für den Titel des besten Verteidigers in der QMJHL (Émile "Butch" Bouchard Trophy) nominiert ist. "Wir haben jetzt für die Playoffs natürlich eine riesen Zielscheibe auf dem Rücken! Wir können keinen mehr überraschen, weil alle wissen, dass jeder an uns vorbei muss, wenn er den Titel holen will." Die Mooseheads müssen in der ersten Runde gegen die Saint John Sea Dogs antreten.
In der OHL geht Keeper Mathias Niederberger mit den Barrie Colts als eines der punktbesten Teams und haushoher Gewinner der Central Divison in die Playoffs. In Runde eins warten die Kingston Frontenacs. Auch die Plymouth Whalers von Sebastian Uvira gehen als Divisionssieger (der West Division) und Mitfavorit ins Rennen. Sie spielen gegen Sarnia Sting, bei denen Nick Latta aktiv ist. Außenseiterchancen haben die Kitchener Rangers von Tobias Rieder (gegen Guelph Storm), die Sudbury Wolves (gegen Brampton Battallion) von Dominik Kahun sind ebenfalls Underdogs.
In der WHL gehört Leon Draisaitl mit seinen Prince Albert Raiders als Zweiter der East Division zum engeren Favoritenkreis. Der Sohn von Peter Draisaitl wies als Rookie auf Anhieb die mit Abstand beste Plus/ Minus-Bilanz seines Teams auf und erzielte kaum weniger Punkte als Chicagos Erstrunden-Draftpick Mark McNeill. Die Raiders müssen gegen die Red Deer Rebels antreten.
Alle kämpfen nun für das große Ziel und das heißt Titelgewinn und Qualifikation für den Memorial Cup. "Für mich würde ein Traum in Erfüllung gehen", sagt Abeltshauser. "Jeder Sportler träumt davon, einen Titel zu holen und es gibt nichts Größeres als den Memorial Cup. Außerdem könnte ich mir keinen besseren Weg vorstellen, um mich vom Juniorenhockey und Halifax zu verabschieden als mit einem Titel." Das Endturnier findet ab 17. Mai in Saskatoon statt. Die heimischen Blades sind bereits qualifiziert. Dazu kommen die drei Titelträger der WHL, OHL und QMJHL.
Joachim Meyer/Michael Bauer