Die Spieler der Tigers beim Einsteigen 2012
Foto: Archiv Airport Straubing
Straubing und Köln liegen in den DEL-Playoffs in diesen Tagen nur rund eine Stunde und 15 Minuten von einander entfernt. Denn so lange dauert die Flugzeit zwischen beiden Städten. Bereits im vergangenen Jahr starteten die Straubing Tigers zu drei Playoff-Spielen vom kleinen Flugplatz Wallmühle aus. Nun haben auch die Kölner Haie den Landeplatz, der nur wenige Minuten vom Eisstadion am Pulverturm entfernt ist, entdeckt.
Haie-Pressesprecher Philipp Walter bestätigte am Donnerstag gegenüber Eishockey NEWS, dass auch die Haie zu den beiden Spielen am Freitag und Dienstag per Charter-Gesellschaft nach Straubing reisen werden. "Ja, das ist richtig", sagte er. Die Haie werden am Freitagnachmittag in Straubing erwartet, die Tigers machen sich am Sonntag um 10.15 Uhr auf den Weg Richtung Köln. Am Dienstag kommen die Haie dann zu Spiel vier.
"Das ist, als bestelle man ein Taxi", sagte Tigers-Geschäftsführerin Gaby Sennebogen. "Die Chartergesellschaft ist sehr flexibel". Allerdings bekennt sie auch: "Für den Preis könnte man wohl etliche Auswärtsfahrten mit dem Bus machen." Doch in den Playoffs überlässt man bekanntlich nichts dem Zufall. Regeneration ist wichtig, besonders, wenn nur zwei Tage zwischen den Spielen liegen und die Städte mehrere Hundert Kilometer trennt.
"Für uns ist das natürlich eine tolle Sache", sagt Michael Landstorfer, Beauftragter für Luftaufsicht am Flughafen Wallmühle. "Im vergangenen Jahr war immer ein Riesen Hype. Hunderte Fans kamen, um die Spieler bei der Landung zu begrüßen." Allerdings hänge das auch vom Verlauf der Spiels ab, meint er. Bei Siegen sei die Stimmung natürlich besser.
Rund 60.000 Passagiere verzeichnet Wallmühle pro Jahr. Im Vergleich: Der Airport Köln-Bonn fertigt zehn Millionen Passagiere ab. Dennoch seien diese (vorerst geplanten) vier Flüge Routine für das Personal. Einzige Ausnahmen: Aufgrund später Landungen und möglicher Lärmbelästigungen nach 22 Uhr wird eine Genehmigung vom Luftamt benötigt (da es sich um einen gewerblichen und beispielsweise keinen medizinischen Flug handelt) und zur Sicherheit muss die Feuerwehr Straubing vor Ort sein. Die Flughafen-Feuerwehr ist zu klein.
Denn Maschinen, die 50 Passagiere transportieren (die Tigers flogen mit einer Fokker-50) sind dann doch relativ selten. Um 7 Uhr am Donnerstagmorgen machte sich die Maschine übrigens wieder auf den Weg nach Köln. Ob sie dort die Haie abholen wird, war noch unklar, denn die Flugzeuge für solch Charter-Flüge kommen aus ganz Europa. "Letztes Jahr kam einer aus Holland, zwei aus Friedrichshafen", sagt Sennebogen, die die Flüge aber schon länger eingeplant hatte. "Das ist wie eine Art Börse."
Nur eines verbindet beide Teams: Der jeweilige Busunternehmer des Gegners holt den Gast am Flughafen ab. So stiegen die Tigers am Mittwoch direkt am Rollfeld in den Bus der Haie, das Busunternehmen, das die Tigers fährt, holt Uwe Krupp und Co. am Freitag ab. "Wir liegen ideal, nur wenige Minuten vom Stadion entfernt", sagt Landstorfer.
Michael Bauer