Philip Gogulla
Foto: City-Press
Der deutsche Mannschaftsarzt, Dr. Andreas Gröger, ist ein ausgesprochen sachlicher Mediziner. Und so spricht er über die Verletzung von Philip Gogulla aus dem Lettland-Spiel ruhig und bedächtig, als ginge es um Kopf- und Gliederschmerzen. Dem Zuhörer hingegen läuft es eiskalt den Rücken runter: "Eigentlich ist es eine Fraktur im Unterkiefer. Es hat ihm dadurch zwei Zähne nach hinten geschoben. Diese konnte man aber im ganzen wieder nach vorne schieben und aufstellen. Sie werden nach derzeitigem Stand auch nicht absterben. Und er hat sich einen tiefen Cut zugezogen, der genäht wurde", so Dr. Gröger. Und wie selbstverständlich fügte er hinzu: "Aber Philip Gogulla wird spielen können."
Und nicht nur das: Ohne speziellen Schutz oder Maske lief der Stürmer gegen die USA auf, warf sich in die Zweikämpfe wie üblich. "Ich habe mich so gefühlt, wie sonst auch immer", meinte der Kölner hinterher. "Ein paar Zähne standen halt nicht mehr so wie sie sollten. Das gehört dazu im Eishockey, das ist schließlich ein Männersport." Angst, dass ohne spezielle Schutz etwas passieren könnte, hatte der 25-Jährige auch nicht. "Was heißt Angst!? Man zeigt dem Gegner nicht, dass man angeschlagen ist." Und da verwundert es nicht, dass Dr. Gröger bei seinem Pressebriefing wie selbstverständlich hinzufügte: "Ja, ungefährlich ist es nicht. Natürlich kann etwas passieren wenn er wieder etwas ins Gesicht bekommt."
Tobias Welck