"Wir sind geschockt", gibt Dieter Taffel, Vorsitzender des TEV Miesbach, zu. Ein Sachverständigen-Gutachten zur Dachkonstruktion des Eisstadions Miesbach im Juli hat ergeben, dass eine Sanierung an den Brettschichtholz-Trägern unumgänglich ist. Bis zu drei Zentimeter tiefe Risse klaffen in den Balken. 250.000 Euro würde diese Maßnahme verschlingen - fur den Verein als Eigentumer der Halle nicht zu stemmen. Aus diesem Anlass kamen am Montag Landrat Jakob Kreidl, Burgermeisterin Ingrid Pongratz, Vertreter des Ingenieur-Buros und der Banken sowie die Sportreferenten Sabine Wittmann und Jochen Holzkamm mit dem TEV-Vorsitzenden Dieter Taffel, Geschäftsstellen-Leiter Markus Wieland und Kassier Wolfgang Rzehak im Miesbacher Rathaus zusammen.
Zuletzt hatten die Verantwortlichen zahlreiche Sanierungsmaßnahmen durchgefuhrt, zum Beispiel im Brandschutzbereich, um den Spiel- und Trainingsbetrieb weiter zu gewährleisten. Dass Risse bestehen, wusste man beim TEV. Diese sollten verpresst, die Balken abgeschliffen und lasiert werden. Die Grossmann Bau GmbH & Co. KG hatte nun festgestellt, dass die Risse zahlreicher und tiefer sind, als bisher angenommen. Dies wurde von Professor Dr. Claus Wagner, Sachverständiger fur Holzbau der Industrie- und Handelskammer fur Munchen und Oberbayern, bestätigt. Zuruckzufuhren seien diese Risse vor allem auf die extremen Temperaturschwankungen unter dem Dach. An Sommertagen herrschen dort bis zu 40 Grad, im Winter bis zu minus 20 Grad. Das fuhrt zu nicht beständigen Luft- und Holzfeuchtewerten. Dies alles erzeugt wiederum zu drei bis vier Zentimeter umfassenden Bewegungen. "Das Holz ist jedoch noch in Ordnung", betont Professor Wagner. Allerdings empfiehlt er dringend eine Komplettsanierung der Brettschichtholz-Träger, und das so schnell wie möglich. Denn der nächste Winter mit Schneelast auf dem Dach steht vor der Tur.
Die Kosten in Höhe von 250.000 Euro können vom TEV nicht allein getragen werden. "Wir sind damit völlig uberfordert, vor allem aufgrund der massiven Sanierung- und Erhaltungsinvestitionen in den letzten funf Jahren", sagt Taffel. Um die Aufnahme eines Darlehens kommt der Verein ohnehin nicht herum. Burgermeisterin Pongratz und Landrat Kreidl sicherten ihre Unterstutzung zu, schließlich sind im Eisstadion hunderte Schuler, Burger, Eishockeyspieler, Eisstockschutzen und Eiskunstläufer aktiv.