Dennis Seidenberg im Spiel gegen Ottawa vor seiner Kreuzbandverletzung.
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Für Dennis Seidenberg ist die NHL-Saison früher als erwartet vorbei. Der Verteidiger der Boston Bruins fällt nach einem Kreuz- und Innenbandriss im rechten Knie sechs bis acht Monate aus, wie der Verein mitteilte. Im Interview mit den Eishockey News spricht Seidenberg über seine Verletzung, die nächsten Schritte und die Reaktionen, die er erfahren hat.
Dennis Seidenberg, ihr Kreuz- und Innenbandriss ist mittlerweile einige Tage her. Wie waren die Reaktionen, als die Diagnose bekannt geworden ist?
Dennis Seidenberg: "Ehemalige Spieler und Freunde haben sich sofort bei mir gemeldet. Ich hatte da ganz schnell bestimmt 60, 70 SMS bekommen. Darüber habe ich mich gefreut."
Sie haben sich die Verletzung am Freitag bei einem Zweikampf mit Ottawas Cory Conacher zugezogen. Eine unmittelbare Untersuchung nach dem Spiel ergab zunächst kein Ergebnis. Mit welchem Gefühl sind Sie dann am Samstag zur Kernspin-Tomografie gehumpelt?
Dennis Seidenberg: "Ich hatte in der Nacht eigentlich ganz gut geschlafen, wobei das Knie jedesmal weh tat, wenn ich mich bewegt oder gedreht habe. Als ich dann zu unserem Mannschafts-Arzt, Dr. Peter Asnis, gefahren bin, hatte ich trotzdem noch auf das Beste gehofft und mir selbst gesagt, dass es schon nichts Schlimmes sein wird. Aber diese Hoffnungen hat er mir dann leider ziemlich schnell genommen. Als ich die Diagnose hörte, war ich natürlich enttäuscht. Aber, um ehrlich zu sein, hatte ich schon so ein bisschen eine schlimmere Verletzung vermutet, weil es sich diesmal anders angefühlt hatte, als bei den Innenband-Problemen, die ich vorher hatte. Als ich mich mit Cory Conacher verhakt und dabei mein Knie verdreht habe, hatte ich sofort einen Schmerz an der hinteren Innenseite des Knies verspürt. Sowas hatte ich vorher noch nicht erlebt.
Was steht als nächstes für Sie an?
Seidenberg: "Ich bin jetzt erstmal ein paar Tage still gelegt. Mein Knie ist geschwollen, ich kann es nicht beugen. Allerdings kann ich ohne Krücken, jedoch unter Schmerzen, langsam gehen. Aber ich werde nicht allzu lange aussetzen und im neuen Jahr bald wieder mit dem Training anfangen. Für den Oberkörper kann ich auf jeden Fall etwas machen."
Wann ist die Operation geplant?
Seidenberg: "Das steht noch nicht ganz fest. Die Schwellung muss erstmal abklingen. Nach jetzigem Stand soll das Innenband eventuell ohne Operation verheilen. Das dauert so grob sechs Wochen. Und danach wollen sie das Kreuzband reparieren. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Das Gute ist, dass mein Meniskus wohl sehr gut ist. Bei Kreuzbandrissen besteht wohl durchaus die Gefahr, dass man sich das Knie auf Dauer komplett kaputt macht, weil auch der Knorpel beschädigt werden kann. Aber unser Teamarzt hat gesagt, mein Meniskus sei einer der Besten, die er bei Sportlern gesehen hat."
Interview: Heiko Oldörp