Kölns Andreas Holmqvist war im Vorjahr "Spieler des Jahres in der DEL". Jetzt hofft der Defender dass er nach seiner Gehirnerschütterung bald wieder für die Haie spielen kann. Foto: Archiv/City-Press
Kölns Top-Defender Andreas Holmqvist ist aufgrund einer Gehirnerschütterung und deren Folgen seit einiger Zeit außer Gefecht gesetzt. Im nachfolgenden Interview beschreibt der Schwede seinen aktuellen Gemüts- und Gesundheitszustand und spricht über den Traum der Haie, in dieser Saison die Meisterschaft nach Köln zu holen.
Andreas Holmqvist, Sie sind mit einer Gehirnerschütterung seit längerer Zeit außer Gefecht gesetzt. Die Problematik dieser Verletzung ist eigentlich jedem bewusst, zumal es in jüngster Vergangenheit mit Stefan Ustorf oder NHL-Star Sid Crosby auch prominente Fälle gab. Wie ist es für Sie, den Spielen der Kölner Haie von außen zu zusehen?
Andreas Holmqvist: "Es ist schon ein komisches Gefühl, draußen zu sitzen, zum Zuschauen verdammt zu sein, wenn man eigentlich auf dem Eis stehen und seinem Team helfen müsste. Aber so lange wir gewinnen, bin ich zufrieden und kann es - wenn auch nicht gut - aushalten, meinen Jungs zu zuschauen."
Mit Gehirnerschütterungen ist nicht zu spaßen - wie sieht Ihr Fahrplan jetzt aus?
Holmqvist: "Ich bin jetzt seit sieben Wochen vom Eis genommen wurden und ich habe meine ersten Gehversuche auf dem Eis in der vergangenen Woche unternommen. Ich habe erst einmal nur für mich trainiert und ich fühle mich gut dabei. Jetzt werde ich auch langsam wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Noch nicht voll, ich werde ein leuchtendes, andersfarbiges Trikot tragen, das signalisieren soll, dass ich noch keinen Körperkontakt bekommen soll. Ja, und dann schauen wir mal weiter. Wir gehen Schritt für Schritt und harren der Dinge, die da kommen."
In den letzten Spielen haben die Haie auf Sparflamme gescort. Es sieht so aus, als würden sie ihren offensivsten Verteidiger vermissen...
Holmqvist: "Ja, ich denke schon, dass die Mannschaft mich braucht. Denn meine Aufgabe ist es, die Offensive zu verstärken und im Powerplay zu helfen. Gegen Berlin haben sie fünfmal zugeschlagen, davon fielen drei Treffer im Powerplay - also haben mich die Haie da eigentlich nicht vermisst. Ich hoffe, dass wenn ich zurückkomme, ich dem Team noch mehr Durchschlagkraft geben kann."
Hoffentlich, denn die letzten Spiele waren eher arm an Toren.
Holmqvist: "Ich weiß schon um die Rolle, die ich im Team innehabe - und jeder andere weiß es auch. Ich soll die Offensive ankurbeln und auch von der blauen Linie für Gefahr sorgen. Wie ich gerade schon sagte, im letzten Spiel gegen die Eisbären haben wir drei Tore mit einem Mann mehr auf dem Eis geschossen, das war echt gut. Hoffentlich klappt das auch weiter so, dann wäre ich zufrieden."
Wenn Sie wieder dabei sind, alle anderen auch gesund bleiben, wie kann die Saison enden?
Holmqvist: "Im letzten Jahr sind wir bis ins Finale vorgestoßen. Mit dieser Erfahrung im Rücken wollen wir in dieser Saison den letzten Schritt auch noch machen. Das ist unser Traum, dass wir die Meisterschaft nach Köln holen und wir denken schon, dass dieses Ziel machbar ist. Dafür arbeiten wir. Jetzt kommen noch die letzten Spiele und dann starten die Playoffs und da kann alles passieren. Wir müssen nur weiter an uns glauben und dann können wir sehr, sehr weit kommen."
Interview: Ivo Jaschick