Nationaltrainer Alois Hadamczik hat die Konsequenzen aus dem Olympia-Desaster Tschechiens gezogen und ist zurückgetreten
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Nach dem nur mäßigen Auftritt der Tschechen in Sotschi ist der hart kritisierte Chefcoach der Eishockey-Nationalmannschaft, Alois Hadamzik, am Montag zurückgetreten. "Ich habe mich erst heute entschieden und meine Entscheidung dem Verbandspräsidenten Kral gegen Mittag telefonisch mitgeteilt", sagte der 61-Jährige in einem Gespräch für Hitradio Orion.
Hadamczik hatte das Amt des Nationaltrainers in der Saison 2010/11 zum zweiten Male übernommen und in den Jahren 2011 und 2012 mit dem Team jeweils WM-Bronze geholt. Nach dem enttäuschenden 7. Platz bei der WM 2013 in Schweden und der olympischen Achterbahnfahrt in Sotschi (Platz sechs mit nur zwei Siegen und drei Niederlagen) wurde der Druck der Medien und der Öffentlichkeit auf den deutschsprachigen Trainer und Unternehmer indes zu hoch. "In dieser Atmosphäre will ich schon nicht mehr arbeiten, das ist für mich eine ganz schwierige Situation", begründete Hadamczik seinen Schritt.
Der Chef des tschechischen Eishockeyverbandes, Tomas Kral, bestätigte den Rücktritt Hadamcziks mit den Worten, dass er dessen Entscheidung respektiere. Schon in den nächsten Tagen wolle er dessen Nachfolger präsentieren. Als heißester Kandidat für den Posten wird der Chefcoach des HC Slavia Prag, Vladimir Ruzicka, gehandelt. Der 50-Jährige war bereits zweimal Nationaltrainer (2004/05 und 2008 - 2010), und das jeweils mit Erfolg. 2005 und 2010 gewann Tschechien unter seiner Führung in Wien und Köln jeweils den WM-Titel.
Lothar Martin