Schnelles Eingreifen der Ärzte verhindert Schlimmeres Herzprobleme: Dallas' Peverley bricht auf Spielerbank zusammen - Defibrillator rettet sein Leben

Schock für die Dallas Stars und die gesamte NHL-Familie: Stürmer Rich Peverley (31) brach am Montag im ersten Drittel der Partie gegen die Columbus Blue Jackets auf der Bank zusammen. Dem schnellen Eingreifen des medizinischen Personals in der American Airlines Arena war es zu verdanken, dass Peverley schnell wieder zu sich kam und sich laut einem Statement der NHL in stabilem Zustand befindet. Das Spiel wurde abgebrochen. Wann es wiederholt wird, ist noch unklar.

"Wenn unsere Ärzte nicht so schnell und effizient reagiert hätten, könnte ich jetzt stehen und eine andere Story erzählen", sagte ein sichtlich mitgenommener Coach Lindy Ruff auf der anschließenden Pressekonferenz. Die Ärzte erklärten, dass sofort eine Herzmassage durchgeführt worden sei. Peverley habe Sauerstoff bekommen und auch der Defibrillator seit zum Einsatz gekommen. Sein Herz sei aber nicht komplett stehen geblieben. Peverley war von den Ärzten und Betreuern von der Bank aus in den Tunnel zu den Kabinen getragen worden.

"Gleich nachdem wir ihn behandelt hatten, kam er wieder zu sich", sagte Dr. Gil Salazar. "Er war ansprechbar und sprach mit uns, als wir ihn ins Krankenhaus abtransportieren." Auch dort sei noch einmal ein Eingriff durchgeführt worden, hieß es in einer Mitteilung der Dallas Stars. "Schon im Krankenwagen konnte er mir sagen, wo er war und dass er wieder weiterspielen wolle."

Doch an ein Weiterspielen war nicht mehr zu denken. Schon während Peverleys Abtransport standen die Spieler beider Teams teils wild diskutierend, teils nachdenklich durcheinander auf dem Eis. Ruff sagte der Dallas News, der Vorfall sei traumatisch gewesen: "Ich diskutierte mit den Spielern und sagte, sie sollen für Rich beten und Gott danken, dass er ok ist. Das erste, was er mich gefragt hat, war, wie viel Zeit noch zu spielen ist - ein typischer Sportler eben."

Später wurde bekannt, dass Peverley schon in der Vorbereitung wegen Herz-Rhythmus-Störungen behandelt wurde, die ganze Saison bis auf ein Spiel am vergangenen Dienstag gegen Columbus spielen konnte und Medikamente nehmen musste. Nach dem Spiel vor einer Woche gegen Buffalo habe er Probleme mit seinem Herz gehabt, hieß es.

Die Stars veröffentlichten ein Statement, dass sich Peverley umfassenden Tests unterziehen wird. Viele NHL-Spieler äußern in Tweets ihr Mitgefühl. Die Verantwortlichen der Stars sagten, dem schnellen Eingreifen des medizinischen Personals, das unmittelbar an der Spielerbank und dahinter postiert ist, sowie das Vorhandensein eines Defibrillators sei es zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert sei. 2005 ereignete sich ein ähnlicher Vorfall um Detroits Jiri Fischer. Dieser beendete danach seine Karriere und ist heute Direktor der Spielerentwicklung in Detroit.

Michael Bauer