Umstritten: Münchens Trainer Pierre Pagé steht einer verkorksten Saison im Kreuzfeuer der Kritik. Foto: City-Press
Steht Münchens Cheftrainer Pierre Pagé tatsächlich vor dem Aus? Geht es nach den Meinungsmachern in München, ist der Abgang des umstrittenen Frankokanadiers bereits beschlossene Sache. Von Merkur über Abendzeitung bis zur tz schreiben alle Zeitungen vor Ort den Trainer schon mal weg. Klar, nach dem schwachen Saisonverlauf und dem peinlichen Aus in den Pre-Playoffs ist es normal, dass der Cheftrainer in die Verantwortung gezogen wird.
Doch bei Red Bull ticken die Uhren bekanntlich ein wenig anders. Didi Mateschitz, der Gründer und Alleinherrscher bei Red Bull, hat Pagé in München "Narrenfreiheit" gewährt. Der Cheftrainer konnte schalten und walten wie er wollte, weil er (bislang) freie Hand hatte und von Mateschitz gestützt wurde. Ob sich an diesem Verhältnis aber etwas geändert hat, weiß keiner. Vom Konzern gibt es - wie üblich - keine Stellungnahme.
Pierre Pagé hingegen hat immer davon gesprochen, dass Red Bull einen Plan habe, wie Eishockey in München salonfähig und erfolgreich gestaltet werden könne. Im Jahr eins - das kann schon mal festhalten - ist dieser Plan kräftig in die Hose gegangen. Und Pagé hatte maßgeblichen Anteil daran, weil er zum Einen die falschen Spieler geholt hat und zum Zweiten im Umgang mit seinen Akteuren Fehler am Fließband machte.
Fragen nach dieser verkorksten Spielzeit bleiben dennoch: Muss Pagé gehen, weil Dietrich Mateschitz keinen Misserfolg duldet? Darf Pagé bleiben, weil das Projekt langfristig ausgerichtet ist? Oder zieht sich der Kanadier vielleicht sogar freiwillig zurück, um künftig als Sportdirektor zu fungieren? Noch gibt es keine Antworten.