Atting besiegte Köln mit 4:2
Foto: Schindler
Die 1. Bundesliga hat einen neuen Tabellenführer. Durch einen klaren 12:6-Heimsieg über die Bissendorfer Panther setzte sich Meister Samirai Iserlohn mit nun 16 Punkten wieder an die Spitze. Denn der bisher ungeschlagene Spitzenreiter Köln Rheinos kam von seinem Auswärtswochenende in Bayern mit Null Punkten nach Hause - und das, obwohl die Mannschaft beinahe in Bestbesetzung angetreten war. Die Rheinos lockten aber in beiden Fällen viele Zuschauer in die Halle.
Zunächst verloren die Rheinos am Samstag vor 250 Zuschauern mit 6:10 bei Vizemeister TV Augsburg. Zwischenzeitlich hatten sie schon mit 4:2 geführt. Zwar blieb es bis in die Schlussphase hinein spannend, die entscheidenden Akzente setzte aber immer wieder Augsburg, bei denen erneut Lukas Fettinger mit drei Toren und drei Vorlagen herausragte. "Trotz des verschlafenen Starts sind wir im ersten Drittel relativ dominant aufgetreten und haben auch verdient geführt. Ab dem zweiten Drittel haben sich die Fehler auf unserer Seite gehäuft und Augsburg hat diese ausgenutzt. Des Weiteren hat die Augsburger Überzahlformation bei drei Strafen drei Tore erzielen können. Die mentale Frische hat uns heute gefehlt", so Kölns Coach Victor Martinez.
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Einen Tag später zeigten sich die Rheinos gegen Aufsteiger IHC Atting vor 400 Zuschauern (Rekord für die Wölfe) zwar oft spielerisch überlegen, sie fanden gegen die gut stehende Defensive der Wölfe um den überragenden Goalie Raphael Heitzer jedoch kaum Mittel. Auch in Überzahl konnten sie nur einmal treffen. "Es war so etwas wie Hallenschach", fasste Attings Coach Jürgen Amann die Partie zusammen. Beide Mannschaften spielten ohne großes Risiko, drehten immer wieder ab. Bestes Beispiel: Köln spielte bei angezeigter Strafe gegen Atting im zweiten Drittel mehr als eine Minute lang mit 5 gegen 4 ohne dabei eine nennenswerte Torchance herauszuspielen. Neben Heitzer ragten bei Atting Doppeltorschütze René Röthke und Simon Bogner (drei Vorlagen) heraus. Die Wölfe haben damit nun schon zwölf Zähler und sind Achter.
Während die Rheinos auf Rang drei zurückfielen, schaffte Iserlohn durch das klare 12:6 gegen Bissendorf den Sprung an die Spitze. Nach einer klaren 6:2-Führung gelang es den Niedersachsen, ihr Überzahlspiel konsequent zu nutzen und das Spiel lange Zeit offen zu gestalten. Was den Gästen hervorragend gelang, ließ allerdings beim Gastgeber arg zu wünschen. Selbst zwei Vier-gegen-zwei-Situationen wurden nicht genutzt, sodass erst ein glückliches Tor durch Pascal Poerschke zum 7:5 mit der Pausensirene zum 3. Drittel die Vorentscheidung brachte. Nach dem 8:5 in der 44. Minute durch den am Ende fünffachen Torschützen Poerschke blieb es noch weitere zehn Minuten spannend. Dann zogen die Gastgeber davon, sprachen allerdings am Ende selbst davon, dass der Sieg zu hoch ausfiel.
Hinter Iserlohn haben die Highlander Lüdenscheid durch den vierten Sieg in Folge mit Köln nach Zählern gleichgezogen (15 Punkte). Zu Hause behielten sie mit 12:7 gegen die Uedesheim Chiefs die Oberhand. Jiri Svejda ragte dabei mit sechs Punkten heraus. Uedesheim schlug aber am Sonntag durch ein 14:8 gegen die Rhein-Main Patriots zurück, die zuvor am Donnerstag gegen Duisburg (7:6) und am Samstag in einem harten Spiel mit vielen Strafzeiten Schlusslicht Kaarst (10:8) besiegt hatten und so etwas wie die Mannschaft des Spieltags waren - eben bis zur Niederlage gegen Uedesheim. Marco Hellwig und Stephan Kreuzmann machten dabei je vier Punkte für die Chiefs, die damit wieder auf den sechsten Rang sprangen.
In der Tabelle geht es dabei weiter sehr eng zu: Zwischen dem Ersten aus Iserlohn und dem Achten aus Atting liegen nach gut einem Drittel der Saison gerade mal vier Punkte. Erst danach tut sich eine kleine Lücke auf. Bissendorf und das nicht in die Gänge kommenden Duisburg (fünf Niederlagen in Folge, darunter vier sehr knappe) haben neun bzw. acht Zähler. Duisburg ist aktuell sogar punktgleich mit Crefeld, das den ersten Abstiegsrang belegt. Nur Schlusslicht Kaarst, das erst einen Sieg landen konnte, ist mit drei Zählern aktuell abgeschlagen. Die Duisburger lagen in Essen schon mit 2:8 zurück, ehe sie noch einmal ins Spiel fanden, für ihre Leistung am Ende aber nicht belohnt wurden.
Michael Bauer