Der DEL-Sonntag in der Nachlese Felskis Ehrung, Wiederer in elitärem Kreis, Iserlohn mit Rekord und prominente Zuschauer

Mit einem 4:2-Erfolg in Berlin verdrängte Mannheim am Sonntag den bisherigen Tabellenführer München von der Spitze. Überhaupt haben die Teams aus dem Südwesten der Republik derzeit einen Lauf: Auch Schwenningen hat nach dem 4:1 in Köln nun wie die Adler vier Spiele nacheinander gewonnen. Tristesse dagegen im Rheinland. Die DEG stellte einen Negativrekord ein, bescherte im Gegenzug aber Iserlohn einen historischen Abend. Auch Straubings Manuel Wiederer dürfte den sechsten Spieltag so schnell nicht vergessen - wie Eisbären-Legende Sven Felski. Der DEL-Sonntag in der Nachlese.

Ehrung des Tages: Die fand in Berlin statt. Ein ganz Großer des deutschen Eishockeys erhielt noch einmal eine große Bühne auf der Eisfläche. Die Eisbären Berlin zogen am Sonntag vor der Partie gegen Mannheim die Nummer 11 von Sven Felski unter das Arenadach. Sie wird nie wieder vergeben. Felski ist nach Mark Beaufait der zweite Eisbären-Spieler, dem diese Ehre zuteil wurde. Vier weitere Banner mit den Nummern von René Bielke, Dieter Frenzel, Joachim Ziesche und Dietmar Peters hängen im Wellblechpalast, von 1954 bis 2008 Spielstätte der Berliner. Sechs Titel gewann Felski mit den Eisbären, bestritt 1.000 Erstliga-Spiele für seinen Club. Er sagt: "Aber allein die Titel dürfen nicht das Kriterium für so eine Ehrung sein. Entscheidend sollte nicht nur die sportliche Leistung, sondern auch das Engagement für den Club neben dem Eis sein. Sich nur auf eine Autogrammstunde zu setzen, reicht da nicht."

Rekord des Tages: Den stellten die Iserlohn Roosters auf. Mit 8:0 fertigten die Sauerländer die Düsseldorfer EG auf eigenem Eis ab und feierten den höchsten Erfolg ihrer DEL-Clubgeschichte. Die bisherige Bestmarke waren zwei 8:1-Erfolge gegen Krefeld (2002/03) und Kassel (2009/10). Auch für die DEG hatte die Pleite historische Dimensionen. Das Debakel stellte den Negativrekord für die höchste DEL-Niederlage ein. In der vergangenen Spielzeit hatte Düsseldorf gegen Nürnberg am 31. Januar auch schon einmal 0:8 verloren. "Das ist natürlich sehr blöde gelaufen. So hab ich mir das sicherlich nicht vorgestellt. Wir haben den Start verschlafen", sagte Schlussmann Lukas Lang, der nach vier Gegentoren noch im ersten Drittel seinen Platz für DNL-Keeper Benedict Roßberg räumte.

Premiere des Tages: Die gelang Straubings Manuel Wiederer. In seinem erst zweiten DEL-Spiel erzielte der 17-Jährige beim 5:4 gegen Nürnberg das erste Tor im Oberhaus. Ein Schlenzer fand den Weg vorbei an Nürnbergs Nationalgoalie Jochen Reimer. "Sicher bin ich glücklich, es war ein wichtiger Treffer und sein erstes DEL-Tor schießt man nur einmal. Aber es gehörte auch ein wenig Glück dazu, dass er reinging", sagte der Angreifer zum 1:1. Wiederer findet sich nun in einem elitären Kreis wieder. So erzielten unter anderem die deutschen NHL-Stars Marco Sturm, Jochen Hecht oder Marcel Goc ihren ersten DEL-Treffer noch vor dem 18. Geburtstag.

Zuschauer des Tages: Waren die Meisterspieler Thomas Greilinger und Christoph Gawlik in Ingolstadt. Den 4:3-Erfolg ihrer Panther im bayerischen Derby sahen die beiden Stürmer nur von der Tribüne. Schon am Freitag in Düsseldorf hatte Trainer Larry Huras lieber Martin Davidek und Eddy Rinke-Leitans eingesetzt. "Greilinger und Gawlik haben nicht schlecht gespielt, aber wenn ein anderer besser spielt, muss ich ihn in die Mannschaft lassen", begründete Huras seine Maßnahme. Wie man richtig auf eine Nichtberücksichtigung durch den Coach reagiert, zeigte Mannheims Martin Buchwieser ebenfalls am Sonntag. Eine Verletzung von Frank Mauer sorgte erst für den dritten Einsatz des Stürmers. Der nutzt seine Chance prompt und war beim 4:1-Sieg der Kurpfälzer mit einem Doppelpack der Matchwinner.