Bad Nauheim möchte nach dem Derbysieg nun auch am Sonntag nachlegen.
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Der Freitag hatte es in der DEL2 in sich. Nicht nur, dass das Derby Bad Nauheim gegen Frankfurt in aller Munde war und es auch auf den Rängen hoch her ging. In Kaufbeuren und Ravensburg steigt zudem der Unmut. Ravensburg bleibt auswärts ein Punktelieferant und war in Bietigheim chancenlos, obwohl den Steelers mit Pinizzotto, Kelly und Sommerfeld drei wichtige Spieler fehlten. Und nach der 13. Niederlage in Folge sind die Fans in Kaufbeuren - unabhängig von der Verletztenmisere - unzufrieden. Zu schwach sind die Ausländer, zu anfällig ist die Defensive. Da steigt bei beiden Teams der Druck vor den Sonntagspielen zu Hause gegen Bad Nauheim bzw. in Weißwasser.
Während Tabellenführer Bietigheim wie erwähnt einsam seine Kreise zieht - jetzt schon elf Punkte Vorsprung - und hinten Kaufbeuren mehr und mehr den Anschluss verliert, ist dazwischen alles dicht gedrängt. Meister Bremerhaven hat jetzt zwar zweimal in Folge gewonnen, steht aber immer noch auf Platz elf. Allerdings: Die Pinguins trennen als Elfter gerade einmal vier Punkte von Platz zwei! Mit einem Sieg am Sonntag bei jenem Zweiten aus Kassel könnten die Pinguins also einen gewaltigen Satz machen.
DIE ANSETZUNGEN AM SONNTAG
17.00 Uhr: Dresdner Eislöwen (6.) - Starbulls Rosenheim (4.)
"Aus der Vergangenheit wissen wir, dass die Spiele gegen Rosenheim immer eng waren. Wir treffen auf eine laufstarke und sehr erfahrene Mannschaft mit einem starken Torhüter. Was unsere Spielweise betrifft, müssen wir dort ansetzen, wo wir gegen Heilbronn im letzten Drittel aufgehört haben. Das heißt schnelles Umkehrspiel zeigen, viele Scheiben vor das Tor bringen und die Verteidiger so unter Druck setzen", sagt Eislöwen-Cheftrainer Thomas Popiesch. Bei Rosenheim gab es am Freitag Aufregung um Verteidiger Josef Frank. Dieser erhielt eine Matchstrafe nachdem er nach einer Schlägerei von einem Linesman festgehalten wurde und diesen mit dem Ellbogen im Gesicht getroffen haben soll, als er sich losreißen wollte. Die Videobilder belegen dies aber nicht.
17.00 Uhr: Kassel Huskies (2.) - Fischtown Pinguins (11.)
"Für uns waren das weitere Punkte in Richtung Klassenerhalt", meinte Kassels Trainer Rico Rossi nach dem Sieg in Kaufbeuren. Angesichts von Platz zwei aktuell klingt das stark nach Understatement. Der Meister aus Bremerhaven kam zuletzt besser in Schwung, hat drei der letzten vier Spiele gewonnen und möchte nun mit einem Sieg endlich wieder unter die Top Ten zurück.
17.00 Uhr: Lausitzer Füchse (3.) - ESV Kaufbeuren (14.)
Mit sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen hat sich Weißwasser auf Platz drei geschoben. Davon kann Kaufbeuren nach 13 Niederlagen in Serie nur träumen. Entsprechend klare Worte fand nach der Heimniederlage am Freitag Trainer Uli Egen: "Eigentlich müssten die Kontingentspieler Akzente setzen, aber diese kommen von den jungen Spielern. Zudem fallen unsere Gegentore zu einfach und billig."
17.00 Uhr: Eispiraten Crimmitschau (13.) - Löwen Frankfurt (5.)
Frankfurt verlor am Freitag nicht nur das Derby in Bad Nauheim sondern auch noch David Cespiva und Dennis Reimer mit Verdacht auf Gehirnerschütterung. Nun geht es für die Löwen nach Crimmitschau, die nach dem 4:6 in Bremerhaven mit einem durchaus möglichen und leichtfertig vergebenen Punktgewinn hadern. "Unnötig und unglüclich haben wir Punkte liegen gelassen", so Traine Chris Lee, angesichts der beiden Siegtreffer von Bremerhaven in der Schlussminute.
17.00 Uhr: SC Riessersee (7.) - EVL Landshut Eishockey (9.)
"Wir haben in Rosenheim beste Werbung für ein Spitzenspiel betrieben. Nun wollen wir vor eigenem Publikum zeigen, zu was wir fähig sind. Die Mannschaft wird vor einer tollen Kulisse alles geben und um jeden Zentimeter Eis kämpfen. Wir haben nicht vergessen, dass wir in Landshut beim Hinspiel sehr unglücklich verloren haben", so Riessersees Trainer Toni Krinner vor dem Derby gegen den EVL. Beim SCR erwartet man dank des Familientages (Frauen und Kinder zahlen auf allen Plätzen nur fünf Euro) eine würdige Kulisse.
18.30 Uhr: Heilbronner Falken (12.) - Bietigheim Steelers (1.)
Derbytime in Heilbronn - und natürlich sind die Gäste, die bereits das Hinspiel für sich entschieden haben, der klare Favorit. Am Freitag kehrte überraschend schnell Dominic Auger nach Verletzung in den Kader der Steelers zurück, dafür fallen nun mit Justin Kelly, Marcus Sommerfeld und Jason Pinizzotto gleich drei Stürmer aus.
18.30 Uhr: Ravensburg Towerstars (8.) - EC Bad Nauheim (10.)
"Es war wohl kein hochklassiges Match, meine Mannschaft ist am Ende aber gut zurückgekommen und hat trotz des Frankfurter Drucks den Ausgleich geschafft. Ein Lob geht an Jan Guryca, der ein starker Rückhalt war", sagte EC-Coach Petri Kujala nach dem Derbysieg gegen Frankfurt. Nun geht es für ihn zu seinem Ex-Club Ravensburg, der sich im Heimspiel keine Blöße geben darf.