Vor dem DEL-Spieltag am Sonntag Wolfsburg will den nächsten Spitzenreiter ärgern, Schwenninger Fans begleiten ihr Team im Sonderzug nach Köln

Nur kurz wollte Wolfsburgs Cheftrainer Pavel Gross am Freitag Abend den Sieg seines Teams beim "alten" Tabellenführer in Mannheim genießen. Schon bei der Pressekonferenz nach dem Spiel dachte Gross an das Heimspiel am Sonntag gegen München. "Jeder muss von der ersten Sekunde an zu einhundert Prozent da sein. Nehmen wir uns Auszeiten, bekommen wir die Quittung", warnte der Trainer vor dem Duell gegen den neuen Spitzenreiter.

Eine schwere Aufgabe wartet auch auf Mannheim. Die Adler stehen in Düsseldorf vor einer hohen Hürde, denn die Rheinländer sind das Team der Stunde in der DEL. Auch am Freitag bim 4:1-Erfolg in Augsburg zeigten Kreutzer und Co. ihre Klasse. Bei einem weiteren Sieg ist nun sogar Tabellenplatz vier in Reichweite. Auf Rang zehn kann auch Schwenningen wieder schielen. Unter Interimscoach Dave Chambers holten die Wild Wings zuletzt drei Siege aus vier Spielen. Damit hat man in der Tabelle Köln wieder überholt und hat den Rückstand auf den Rangzehnten (aktuell Nürnberg) auf sechs Punkte verkürzt. Unterstützt wird das Team am Sonntag in Köln von rund 600 Fans, die mit dem Sonderzug anreisen. Die Haie müssen sich demnach auf einen heißen Tanz einstellen.

Gespannt sein darf man zudem, wie sich die Thomas Sabo Ice Tigers nach der Niederlage vom Freitag in Schwenningen (Endstand 5:7) präsentieren werden. Vor eigenem Publikum erwarten die Franken am Abend (live ab 17.45 Uhr bei ServusTV) den Tabellenfünften aus Hamburg, der allerdings mit großen Verletzungsproblemen zu kämpfen hat.

DIE ANSETZUNGEN VOM SONNTAG

14.30 Uhr: Kölner Haie (13.) - Schwenninger Wild Wings (12.)
Zwei Mal sind beide Teams in dieser Saison schon aufeinander getroffen - dabei gab es jeweils Auswärtssiege. Schwenningen gewann in Köln mit 4:1, die Haie behielten bei den Wild Wings mit 6:3 die Oberhand. Der Sieger dieser Partie hält in jedem Fall Anschluss an Rang zehn, für den Verlierer wird es wieder schwieriger. Köln hat in dieser Saison vor eigenem Publikum erst 12 Punkte geholt - das ist der zweitschlechteste Wert der Liga.

14.30 Uhr: Düsseldorfer EG (6.) - Adler Mannheim (2.)
Im Hinspiel kamen die Adler zu einem knappen 3:2-Erfolg über Düsseldorf. In den letzten Wochen haben sich die Rheinländer allerdings zusehends stabilisiert und stehen jetzt zurecht auf Rang sechs. Mannheim hingegen agiert nicht mehr ganz so souverän wie zu Saisonbeginn und hatte zuletzt vor allem auswärts das eine oder andere Problem.

14.30 Uhr: Grizzly Adams Wolfsburg (4.) - EHC Red Bull München (1.)
Der Plan der Niedersachsen, mit zwei extrem starken und gleichwertigen Torhütern in die Saison zu gehen, zeigt immer mehr Wirkung. Am Freitag gehörte Felix Brückmann an alter Wirkungsstätte in Mannheim zu den Matchwinnern. Es wäre allerdings keine Überraschung, wenn Trainer Pavel Gross gegen München wieder auf Sebastian Vogl setzen würde. Vor den spielstarken Gästen hat Wolfsburgs Coach schon im Vorfeld gewarnt. Dabei dachte er wohl auch an die herbe 1:5-Schlappe im ersten Heimspiel gegen München.

16.30 Uhr: Krefeld Pinguine (7.) - Augsburger Panther (11.)
25 Punkte haben die Pinguine in dieser Saison vor eigenem Publikum schon geholt - das ist der zweitbeste Wert in der Liga. Dem gegenüber stehen sieben Auswärtspunkte der Panther, die zudem zuletzt fünf Spiele in Folge in der Liga verloren haben und damit auf Rang elf abgerutscht sind. Den ersten Vergleich beider Teams in dieser Saison gewann Krefeld vor eigenem Publikum knapp mit 2:1 nach Verlängerung.

16.30 Uhr: ERC Ingolstadt (3.) - Eisbären Berlin (9.)
22 Punkte hat der Meister bislang in dieser Saison vor eigenem Publikum geholt, Berlin auswärts erst elf Zähler. Das Hinspiel gewann Ingolstadt bei den Eisbären deutlich mit 5:2. Die Vorzeichen sind also klar, dennoch warnt ERC-Torhüter Timo Pielmeier vor dem einstigen Serienmeister. Pielmeier sagt: "Berlin mag in der Tabelle nicht so gut dastehen, aber sie sind extrem stark." Dass die Eisbären mit der Rückkehr der Langzeit-Verletzten Rankel und Foy wieder zu alter Stärke gefunden haben, zeigten sie am Freitag beim Heimsieg über Krefeld.

16.30 Uhr: Straubing Tigers (14.) - Iserlohn Roosters (8.)
Ganze neun Punkte haben die Tigers in dieser Saison bislang vor eigenem Publikum geholt - das ist der schlechteste Wert in der Liga. Doch seit der Beurlaubung von Cheftrainer Rob Wilson ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Zunächst der Punktgewinn in Schwenningen und dann am Freitag der erste Auswärts-Dreier in dieser Saison dürften Auftrieb geben. Ob der Trend aber auch gegen Iserlohn fortgeführt werden kann, muss sich zeigen. Die Roosters ihrerseits haben zuletzt einige Schwächen gezeigt und auch am Freitag gegen Ingolstadt verloren. Spiel eins in dieser Saison ging mit 3:2 an Iserlohn.

17.45 Uhr (live auf ServusTV): Thomas Sabo Ice Tigers (10.) - Hamburg Freezers (5.)
An das Hinspiel vom 19. Oktober werden die Franken keine guten Erinnerungen haben. Denn: Die Freezers fertigten die Ice Tigers vor eigenem Publikum mit 8:1 ab. Die Formschwankungen bei den Nürnbergern sind auffällig. Auch am Freitag in Schwenningen gab das Team eine 4:2-Führung aus der Hand und verlor letztlich noch mit 5:7. Allein an der Verletzung von Stammtorhüter Jochen Reimer kann es nicht liegen. Gegen die Freezers ist nun ein Heimsieg beinahe Pflicht, zumal die Hanseaten ohne Westcott, Pettinger, Brett Festerling, Cabana und Dupuis anreisen.