Der langjährige DEL-Manager Max Fedra feierte am heutigen Mittwoch seinen 60. Geburtstag. Foto: imago
Max Fedra war jahrzehntelang eine Institution im deutschen Eishockey. Der Niederbayer managte den EV Landshut, die München Barons, Hamburg Freezers und bis vor zwei Jahren die Augsburger Panther. Fedra wurde einmal Meister und zweimal Vizemeister in der Deutschen Eishockey Liga. Am heutigen Mittwoch wird Max Fedra 60 Jahre alt. Unser Mitarbeiter Michael Klein hat sich mit Fedra über ,Gott und die Welt' unterhalten - aber natürlich auch über Eishockey.
Herr Fedora, in den letzten Jahren machten Sie neben den sportlichen auch Schlagzeilen mit Herzinfarkt, Burnout und Depressionen. Wie geht es Ihnen heute?
Max Fedra: "Es geht mir bestens, das Leben ist wundervoll. Eigentlich waren alle Städte schön, in denen ich gearbeitet habe. Aber jetzt bin ich zurück in Landshut, wieder daheim. Ich habe seit dem Herzinfarkt nie wieder eine Zigarette angefasst, obwohl ich damals in der Reha jeden wegen einer Marlboro angehauen habe. Aber dann habe ich das Hirn eingeschaltet."
Wie sieht ein typischer Tag von Max Fedra aus?
Fedra: "Ich stehe so zwischen halb acht und acht Uhr auf, dann frühstücke ich und erledige die Hausarbeit, weil meine Frau ja berufstätig ist. Dann gehe ich ins Café, rede mit den anderen Rentnern ein bisschen blöd daher, und mittags auf dem Weg nach Hause nehme ich mir noch die Boulevardzeitungen mit. Ab halb drei bin ich dann wieder in der Stadt. Und zweimal die Woche habe ich richtig Stress, da muss ich zum Schafkopfen."
Wie verfolgen Sie denn das Eishockey?
Fedra: "Die aktuellen Spiele über den Videotext, dann lese ich die Tageszeitungen und schaue ServusTV. Im Stadion war ich diese Saison nur einmal, beim Abschiedsspiel von Marco Sturm in Landshut. Einmal wollte ich noch nach Ingolstadt, aber dann habe ich doch lieber Schafkopf gespielt. Augsburg war ein schöner Abschluss, da war ich verhältnismäßig lange und habe alles erreicht, was ich erreichen wollte. Trotz der Vizemeisterschaft und den Feiern danach war die größte Zielsetzung der Stadionumbau. Obwohl das ein harter Kampf mit den Politikern war, hat mir auch das Spaß gemacht, das wird mir immer im Gedächtnis bleiben."
Bei Ihrem Abschied aus Augsburg haben Sie gesagt, Sie können sich einen Job außerhalb des Eishockeys nicht vorstellen, Sie könnten ja jetzt nicht Bergführer werden, höchstens noch Witwentröster. Was ist daraus geworden?
Fedra: "In meinem Kaffee gibt es schon ein paar Witwen, mit denen ratsche ich auch hin und wieder, den Bergführer habe ich gelassen und bin lieber im Flachland geblieben. Beruflich war München so, wie ich mir den Job vorstellen würde. Bis zum Umzug nach Hamburg aus wirtschaftlichen Gründen. Für die Amis ist Eishockey halt ein Geschäft, mehr ist es nicht."
Waren Sie überrascht, dass Larry Mitchell nach sieben Jahren in Augsburg entlassen wurde?
Fedra: "So verständnisvoll, wie Larry und Hauptgesellschafter Lothar Sigl immer miteinander waren, habe ich mir eine Entlassung niemals vorstellen können. Für Sigl ist das wie eine Scheidung von seiner Frau. Die beiden waren immer so eng, da muss es Gründe gegeben haben."
Ist Ihr runder Geburtstag ein Tag der Sie schreckt, oder einer, auf den Sie sich freuen?
Fedra: "Den fünfzigsten habe ich groß gefeiert, aber der 60. wird ein ganz normaler Mittwoch. Ich gehe wieder in mein Stamm-Café und rede blöd daher"
Interview: Michael Klein